Bonn, im Februar 2021 – Die Corona-Pandemie sorgt offenbar bei vielen für Zukunftsängste. „Beson¬ders Berufseinsteiger fehlt aktuell der Mut beim Blick auf ihre Zukunft“, sagt Dr. Johanna Dahm, Entscheidungs-Expertin. Die promovierte Kultur- und Kommunikationswissenschaftlerin, die ebenfalls über einen Master of Business Administration verfügt, forscht seit über 20 Jahren im Bereich Entscheidungsmanagement und berät Unternehmen und Führungskräfte.
Jungen, hochqualifizierte Menschen fehlen berufliche Visionen
Eine Studie unter jungen Akademikern aus dem Dezember 2020 zeigt: 90 Prozent tun sich aktuell mit Entscheidungen in Bezug auf ihre berufliche Laufbahn oder ihre persönliche Entwicklung schwer. Befragt wurden über 400 Studierende und AbsolventInnen der Macromedia University; die Studie wurde von Johanna Dahm konzipiert und durchgeführt. Das bedeutet eine Verdreifachung innerhalb von nur rund zehn Jahren: Im Jahr 2009 gaben nur 29 Prozent an, bei wichtigen Entscheidungen überfordert zu sein, 2015 waren es bereits 73 Prozent.
Einer der Gründe für den signifikanten Anstieg ist die Corona-Pandemie: 80 Prozent der Befragten sa¬gen, die Zukunft sei für sie aktuell unkalkulierbar und sie säßen Entscheidungen lieber aus. Weichen für die eigene Zukunft zu stellen, empfinden viele als anstrengend: 73 Prozent der Befragten fehlt schlichtweg die Energie, um Entscheidungen zu treffen. Und 80 Prozent haben keine Vision von dem, was nach der Entscheidung kommen könnte.
Mangelnde Entscheidungsfähigkeit als Wettbewerbsnachteil
Für Dr. Johanna Dahm verschärft die wachsende Unentschlossenheit der Nachwuchsgeneration ein Problem, das ohnehin in deutschen Unternehmen herrscht: fehlende Agilität und Zukunftsfähigkeit durch eine mangelhafte Entscheidungskompetenz. In ihrem Buch „Die Entscheidungs-Matrix“, das am 31. März 2021 im Springer Verlag erscheint, erläutert sie die Ursachen für eine fehlende Entschei-dungskultur sowie die Folgen und Folgekosten.
In den meisten Branchen hat der Druck zugenommen, sich permanent zu verändern und neuen Wettbewerbern und sich ändernden Kundenbedürfnissen anzupassen. „Nur wer in diesem Umfeld in der Lage ist, zügig fundierte Entscheidungen zu treffen, kann sich erfolgreich am Markt behaupten“, sagt Dr. Dahm. In vie¬len Unternehmen passiert allerdings das Gegenteil: Veränderungen im Markt werden so lange analysiert und diskutiert, bis der Wettbewerb an einem vorbeigezogen ist. Dahm nennt das den „Tsunami-Effekt“: Zugucken, bis es zu spät ist.
Ist ein Unternehmen dann durch Untätigkeit erst einmal in die Krise geraten, verschärft sich das Prob-lem. In Krisensituationen erhöht sich die Komplexität und der Handlungsdruck – und das führt erst recht zu mangelnder Entscheidungsfähigkeit, zu Prokrastination und zu wachsendem Stress im Management.
Gründe für mangelnde Entschlusskraft
Eine Studie der Boston Consulting Group aus dem Jahr 2019 zeigt, dass neun von zehn Führungskräften eher zögerlich in ihren Entscheidungen sind. Für Johanna Dahm ist der Grund dafür klar: „Die we¬nigsten Führungskräfte trauen sich Verantwortung zu übernehmen.“ Jede Entscheidung soll optimal abgesichert werden, mit steigendem Bildungsgrad und Karrierelevel nimmt das Recherchevolumen im Vorfeld einer Entscheidung zu. „Die Angst, etwas falsch zu machen, ist enorm. Dabei behaupten viele Unternehmen von sich, eine positive Fehlerkultur zu haben“, sagt Dr. Dahm. „Das wird aber im Alltag häufig nicht gelebt.“ Zudem tun sich viele ChefInnen mit dem Delegieren von Verantwortung schwer. Sie wollen nur sehr bedingt, dass ihre MitarbeiterInnen eigenständig entscheiden. „Kontrolle dominiert noch in vielen Unternehmen, es fehlt das Vertrauen in die eigene Mannschaft“, so Johanna Dahm.
Folgen und Folgekosten
Die aufgeschobenen Entscheidungen erhöhen den Druck innerhalb eines Unternehmens. Projekte werden initiiert, aber nie zu Ende geführt, notwendige Change-Prozesse nicht angestoßen, Schlüsselpositionen nicht besetzt, IT-Systeme nicht aktualisiert oder Nachfolgeplanungen ausgesessen. „Viele Unternehmen verschlafen buchstäblich wichtige Trends wie Digitalisierung, E-Mobilität oder Nachhaltigkeit, was im Extremfall zu Milliardenverlusten und Massenentlassungen führen kann“, sagt die Wissenschaftlerin.
Mangelnde Entscheidungsfähigkeit führt außerdem zu hoher Demotivation in der gesamten Belegschaft. Die Führungskräfte fühlen sich durch den Zwang, Entscheidungen treffen zu müssen, extrem unter Druck. Und die MitarbeiterInnen verlieren ihren Enthusiasmus, da ihre Initiativen nicht gewürdigt werden und in ihrem Unternehmen nichts voran geht. Ein hoher Krankenstand, innere Kündigung und viel Fluktuation sind die Folge. „Entschlusskraft ist heutzutage eine Schlüsselkompetenz im Management“, ist Dahm überzeugt.
Kann man Entscheidungsfähigkeit lernen?
Mit ihrem neuen Buch „Die Entscheidungs-Matrix“ will Dr. Johanna Dahm in der aktuellen Krise Individuen und Unternehmen helfen, Entscheidungswege zu verkürzen und Entscheidungen zu vereinfachen. Sie zeigt auf, wie man in sechs Schritten zu einer fundierten Entscheidung kommt, die sowohl rational als auch emotional / intuitiv basiert ist. Dahm nennt dies eine „Kopf-Bauch-Allianz“, die verhindert, dass getroffene Entscheidungen doch nicht umgesetzt werden, da sie entweder gegen die eigene innere Stimme oder gegen den eigenen Verstand gehen. Weiterhin zeigt Johanna Dahm in ihrem Buch, wie man echte Team-Entscheidungen treffen kann, die tatsächlich von allen getragen werden.
„Zu Beginn der Corona-Pandemie habe ich gemerkt, wie die Krise plötzlich viele Menschen und Unternehmen in eine Art Schockstarre versetzt hat“, sagt Dr. Dahm. „Mit meinem Buch möchte ich ihnen ihre Entscheidungsfähigkeit zurückgeben und sie damit befähigen, dem Druck der aktuellen Situation besser standhalten zu können.“
Über Dr. Johanna Dahm
Johanna Dahm berät und begleitet als Entscheidungs-Expertin Unternehmen und Individuen durch Kri¬sen und Wandel. Zudem ist sie als Autorin, Rednerin und Investorin tätig. Seit über 20 Jahren forscht Johanna Dahm im Bereich Kompetenz- und Entscheidungsmanagement, um Effizienz und Leistung in Organisationen sicher zu stellen und Menschen in ihren persönlichen Erfolgsfaktoren zu unterstützen.
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