Die Moderation und Ansprache übernahm Inhaber und Gründer Stephan Landsiedel, der persönlich nach Hamburg gereist war. Er begrüßte die Teilnehmer sehr herzlich, führte das Du ein und sorgte gleich für das erste lockere Aufeinanderzugehen. Damit legte er den Grundstein für einen Tag voller persönlicher Begegnungen. Im Anschluss an seine kleine Eröffnungsrede stellte er den ersten Referenten Clemens Groß vor, der Institutsleiter für Landsiedel NLP Training in Hamburg ist.
Der Heilpraktiker und NLP-Trainer berichtete in seinem Vortrag „Mentale Hygiene“, über medizinische und mentale Hygiene und die jeweils unterschiedlichen Herangehensweisen. „Hygiene ist die Lehre von der Verhütung von Krankheiten und die Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit.“, so die medizinische Definition. Das heißt, Hygiene hat etwas mit Gesundheit zu tun. In dem Fall EHEC führte z. B. mangelnde Hygiene zur Erkrankung vieler Menschen. Was aber ist „Mentale Hygiene“?
„Mentale Hygiene ist die Lehre von der Verhütung von geistigen Krankheiten und der Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit. Darüber hinaus das Erreichen von persönlicher Zufriedenheit und jeder Menge Glücksmomente.“, so Groß.
Der Unterschied zwischen medizinischer und mentaler Hygiene ist die unterschiedliche Herangehensweise. Die Medizin bekämpft Krankheiten und arbeitet problemorientiert. Um mentale Hygiene zu erreichen, sollte man die Gesundheit fördern und lösungs- oder zielorientiert fragen und handeln. Man sollte alte Glaubenssätze regelmäßig überprüfen, ausrangieren oder umformen und Neue kreieren. „Eigne dir neue Gewohnheiten an, um deine mentale Hygiene zu fördern und lebe dein Leben so als wenn es dir ganz alleine gehören würde.“ War eines seiner Fazits.
Im Anschluss referierte Nina Deißler zu dem Titel „Es ist, was Du glaubst!“ über Glaubenssätze und erste Eindrücke beim Flirten und in der Partnerschaft. Dabei verstand es die bekannte Buchautorin das Publikum köstlich mit vielen eingestreuten humorvollen Bemerkungen zu unterhalten.
Der berühmte erste Eindruck – so heißt es - entsteht in den ersten wenigen Sekunden einer Begegnung und ist unumstößlich. Aber wie entsteht dieser erste Eindruck? Laut Nina Deißler, nehmen wir zuerst einmal nur Informationen auf, zum Beispiel das Aussehen der Person, das Verhalten, etc. Diese ersten Informationen machen aber noch nicht den ersten Eindruck aus. Sie werden zunächst von uns verglichen. Verglichen mit unseren Erfahrungen und unseren Glaubenssätzen. Anschließend bewerten wir noch nach unseren Werten und interpretieren das Ganze dann für uns. Wie viel davon hängt von uns ab und wie viel von unserem Gegenüber? Unser Gegenüber hat in Wirklichkeit nur einen geringen Einfluss auf seinen ersten Eindruck. Er kann darauf achten, gepflegt auszusehen und höflich zu sein, mehr liegt aber schon nicht mehr in seiner Macht.
Das Vergleichen, Bewerten und Interpretieren hängt von uns selbst ab. Jede Person hat schließlich ihre ganz eigenen Glaubenssätze, Erfahrungen, Erinnerungen und Werte, die sie prägen.
Es reicht sogar schon unsere Stimmung. Das veranschaulicht Nina Deißler mit einem Beispiel:
Stellen sie sich vor, es ist ein schöner Tag, sie sind gut gelaunt und es begegnet ihnen eine ihnen unbekannte Person auf der Straße und lächelt sie an. Welchen Eindruck haben sie von dieser Person?
Stellen sie sich nun vor, es regnet, sie sind spät dran, in der Arbeit erwarten sie lästige Aufgaben und es begegnet ihnen die gleiche ihnen unbekannte Person und lächelt sie an. Welchen Eindruck haben sie nun? So manch einer wird feststellen, dass man zwei unterschiedliche Eindrücke erhält, obwohl unser Gegenüber nichts verändert hat. Machen Sie sich dies bei ihrem nächsten ersten Eindruck doch einfach mal bewusst.
Nach dem Vortrag von Nina Deißler ging es weiter mit dem Marketingcoach Mathias Maul und dem Thema „Als Coach erfolgreich im Internet.“ Es wurde ein sehr flotter und interessanter Vortrag – nicht nur für Coaches. Zuerst stellte er die Frage „Was ist das Internet eigentlich?“ Seine Antwort: „Das Internet ist wie der Amazonas, wie ein Urwald mit sehr viel Dickicht.“ Da stellt sich doch die Frage: Wie sticht man am besten aus dem Dickicht heraus? Es reicht nicht, einfach seine Visitenkarte an einen Baum zu pinnen und darauf zu hoffen, dass die richtige Person vorbei kommt und sagt: „Oh, das ist aber interessant.“ Besser man überlegt ganz gezielt, was die Website bewirken soll, was man anbieten möchte und welche Zielgruppe man damit erreichen will. Dann sollte man regelmäßig überprüfen, ob die Website diese Erwartungen auch erfüllt. Spricht sie wirklich die richtige Zielgruppe an oder erreicht sie vielleicht eine ganz andere Gruppe? Wie kommen die Menschen auf meine Website? „Am besten gelingt dies über große Suchmaschinen, wie z.B. Google“, rät Mathias Maul. Allerdings schauen sich die meisten Suchmaschinennutzer nur die erste Ergebnisseite ihrer Suchanfrage wirklich an. Da schließt sich gleich die nächste Frage an: Wie gelangt nun ihre Seite auf die erste Trefferseite der Suchmaschinen? Hier sagt Mathias Maul: „Je mehr Links von außen, je einzigartiger und aktueller die Inhalte, desto weiter vorn in den Treffern.“ Wie bringt man die Websitebesucher dazu die Website wieder zu besuchen und etwas zu kaufen oder zu buchen? Am besten bietet man den Besuchern „gratis Pralinen“ an, d.h. zum Beispiel ein kleines gratis Geschenk beim ersten Einkauf oder man kann ein paar kostenlose Seminare anbieten. So werden die Websitebesucher eher wieder bei ihnen einkaufen oder buchen, womit sie zu Kunden werden. Dabei konnte er es nicht lassen, auf die besonderen Gratis-Angebote von Landsiedel NLP Training hinzuweisen und sie als ein Paradebeispiel für diese Taktik anzugeben. Ansonsten rät Mathias Maul für den Internet-Urwald, geduldig und dickköpfig zu sein. Zum Abschluss bot er selbst auch eine Praline ein. Für alle Teilnehmer bot er eine umfangreiche Gratis-Webanalyse an.
In der Mittagspause gab es Buffet und viele interessante Gespräche. Da die Referenten zum Essen auch da waren, konnten so die Work-Shop-Themen weiter vertieft werden und der eine oder andere persönliche Tipp war auch noch drin. Diese Form der persönlichen Nähe ist, ein ganz besonderes Merkmal der Landsiedel Kongresse. Hier dozieren nicht abgehobenen Referenten sondern Trainer, die sich auch andere Standpunkte anhören müssen und das vorleben, was sie von der Bühne aus verkünden.
Nach der Mittagspause ging es weiter mit dem Rhetorik-Lehrer und Landsiedel Trainer in Hannover Andreas Tronnier und seinem Vortrag „Fesselnd vortragen und überzeugen“.
Was muss man beachten, um fesselnd vor zu tragen und zu überzeugen? Dazu gab er eine Menge Tipps. Recht früh brachte er eine provokant These: „Der Redner produziert seine Störung selbst.“ Wenn der Redner selbst für die Störung verantwortlich ist, dann stellt sich die Frage, wie diese vermieden werden kann. Am wichtigsten, so Andreas Tronnier, sind die fünf Signale der Sicherheit.
Das erste Signal ist der Blickkontakt. In Deutschland wird ein Blickkontakt von 1 bis 2 Sekunden als angenehm empfunden, bei Männern etwas kürzer und bei Frauen eher länger. Wie halte ich allerdings mit einem großen Publikum Blickkontakt? Hierfür bietet sich an in einem „M“ oder „W“ zu schauen, d.h. den Blick schweifen lassen. Allerdings heißt das nicht, den Blick abschweifen lassen! Dies würde nämlich desinteressiert, unsicher oder sogar hochnäsig wirken.
Das zweite Signal ist die Gestik. Für eine gute Gestik, rät Tronnier, sich eine Linie zwischen beiden Ellenbogen vorzustellen und seine Hände auf dieser Linie zu „parken“. Oberhalb dieser Linie befindet sich der positive Bereich, unterhalb der Negative. Es heißt nicht, dass man den negativen Bereich meiden soll, allerdings sollte man darauf achten positive Erzählungen nicht mit einer Gestik im negativen Bereich zu unterstützen. Das könnte zu einer falschen Wirkung führen.
Das dritte Signal ist die Haltung. Hier ist sowohl die innere wie auch die äußere Haltung gemeint, da sich beide unmittelbar beeinflussen. Steht man aufrecht, gerade und ruhig vor seinem Publikum, so wirkt es als stünde man voll hinter seinem Vortrag. Steht man allerding gekrümmt, wacklig und tigert vor seinem Publikum herum, so wirkt dies unsicher und unruhig.
Das vierte Signal ist die Stimme. Die Stimme zeugt dann von Sicherheit, wenn sie nicht zu hoch aber auch nicht zu tief ist. Man sollte darauf achten am Satzende mit der Stimme nach unten zu gehen, um die Aussage zu bekräftigen. Geht man mit der Stimme am Satzende nach oben, bekommt das Publikum den Eindruck, man würde in Fragen reden und gar nicht genau wissen was man gerade sagt.
Das fünfte Signal sind sie Pausen. Pausen bewirken Sicherheit und geben dem Publikum die Möglichkeit, dem Redner gedanklich gut folgen zu können.
Nach ihm war die frühere Modedesignerin und jetzige Trainerin und Autorin Christiane Dierks dran.
„Sie sind einzigartig, zeigen Sie es!“, so hieß ihr Vortrag, in welchem Sie über Image und Selbstvermarktung referierte. Image besteht nicht nur aus Äußerlichkeiten, sondert heißt eine andere Haltung zu sich selbst an zunehmen, um diese dann nach außen zu tragen.
Zuerst einmal sollte man sich in einer unbekannten Gruppe Gruppenzugehörigkeit und –akzeptanz verschaffen, indem man sich in gewisser Weise anpasst und nicht zu sehr heraussticht. Hat man sich erst einmal diese Zugehörigkeit und Akzeptanz erarbeitet, kann man sich entwickeln, verändern und aus der Gruppe herausstechen.
Um am Anfang nicht unangepasst zu sein, informieren sie sich bei Veranstaltungen oder Feiern vorher über Dresscode oder / und Art und Weise der Veranstaltung.
Wie vermarktet man sich selbst? Man sollt sich vor allem erst einmal bewusst machen, was man für einen „Markenwert“ hat. Dabei sollte man zunächst herausfinden, welche Eigenschaften und Werte man hat. Dann werden Entscheidungen getroffen. Wie will ich wirken und welche Eigenschaften brauche ich dafür? Was macht mich einzigartig? Hier ist es sinnvoll sich auf wenige Eigenschaften zu beschränken und diese dafür umso öfter zu verwenden. Denn umso öfter sie dieses tun, umso mehr werden sie mit diesen Eigenschaften assoziiert.
Sehr schön war zu sehen, wie Christiane Dierks ihre eigenen Authentizität immer wieder lebte und zeigte, während sie gleichzeitig darüber sprach. Eigene Beispiele und die von einigen Prominenten wie Angela Merkel unterstützten ihre Aussagen. Was ist das Image von Madonna und Lady Gaga? Ist Madonna authentisch, da sie doch immer wieder ein anderes Outfit hat? Ja, ihr Image ist die Unbeständigkeit, der Wechsel, die Variation. Sie würde ihrem Image untreu, wenn sie immer das gleiche Auftreten hätte.
Der letzte Redner in der Reihe der klassischen Vorträge war Stephan Landsiedel. Der Trainer und Autor hatte sich das Thema: „Du bist ein Wow-Projekt!“ vorgenommen. Seine Aussage war, jeder der Zuhörer ist ein Wow-Projekt. „Die Samenzelle aus der Du hervorgegangen bist, hat das erste Wettrennen im Leben gewonnen!“ verkündete der Diplom-Psychologe. Er führte aus, was für ein Wunderwerk der Mensch ist verglichen mit den sieben Weltwundern. Dann erzählte er von der Geburt seines Sohnes Aeneas. Das Publikum hielt kurz den Atem an, als er von Komplikationen bei der Geburt berichtet. Leben ist kostbar und wertvoll, durchfuhr es jeden im Raum. Dann berichtete er von weiteren gigantischen Wow-Projekte: ein Mann, der seit vielen Jahrzehnten alleine Kathedrale baut, ein junger Student, der zum jüngsten Milliardär wird – Mark Zuckerberg -, dann die Geschichte vom Nobelpreisträger Prof. Junus. Immer wieder forderte er seine Zuhörer auf, sich klar zu machen, dass sie selbst auch ein Wow-Projekt seinen und sie vor allem in der Durchführung von Wow-Projekten Inspiration, Kraft und Lebensfreude finden würden. Dann ging es im das Gestalten von Wow-Momenten und dem Aufbau eines Wow-Unternehmens. Wie macht man das? Wie baut man ein tolles Unternehmen auf. Sehr persönlich und unterhaltsam verging auch dieser Vortrag.
Dann war die angehende Märchentherapeutin Sophie von Cramm dran. Sie schenkte den Teilnehmern Entspannung durch eine schöne Meditation und erzählte zwei Märchen.
Danach hatten sich die Teilnehmer ihr Abendbüffet redlich verdient. Bei Wein und gutem Essen verging der Abend mit vielen interessanten Gesprächen und Kontakten. Die meisten Teilnehmer nahmen sich fest vor, wieder zu kommen.