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Unternehmen

Sprache ohne Kultur -Kulturverständnis als Erfolgsrezept


16. August 2018, 11:48
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Das internationale Kommunikation nicht nur im eigenen Unternehmen entscheidend ist, ist inzwischen unumstritten. Während vor wenigen Jahrzehnten Deutsch alleine noch ausreichend war um die Geschäfte abzuwickeln, hat sich die Unternehmenskultur stark verändert. Es ist Realität, dass ganze Abteilungen dafür existieren und Studenten sich in gleichnamigen Studiengängen mit genau diesen Themen beschäftigen.

Sprache ohne Kultur -Kulturverständnis als Erfolgsrezept

Mit internationalen Partnern soll kommuniziert werden, ein Geschäft im Ausland abgewickelt oder Produkte in einer Fremdsprache beworben. Dabei ist es mit einer bloßen Übersetzung nicht getan. Kultur und Sprache hängen eng miteinander zusammen. Internationale Kommunikation bedeutet auch interkulturelle Kommunikation.

Sogar mehr als wir denken: Selbst die Art und Weise, wie wir nach dem Weg fragen bzw. wie Menschen darauf antworten, ist durch unsere Kultur geprägt. So zum Beispiel wenn man als Europäer in China unterwegs ist. Ist nicht ungewöhnlich, wenn man da mal nach dem Weg fragen muss, bei so vielen fremdländischen Eindrücken. Für den Fall, dass man einen Einheimischen nach dem Weg fragt, kann man sich einer sofortigen Antwort sicher sein. Aber die Treffsicherheit ist dabei nicht garantiert. Möglicherweise endet man –anders als erhofft- irgendwo am anderen Ende der Stadt. Denn in vielen asiatischen Ländern gilt Unwissenheit als Gesichtsverlust. Lieber gibt man da eine fehlerhafte Wegbeschreibung, als das man zugibt den Weg nicht zu kennen. Sprachliche und kulturelle Gegensätze stehen deshalb stark im Zusammenhang.

Ein Hersteller von hochwertigen Rucksäcken für Bergsteiger wollte seinen Katalog ins Japanische übersetzen lassen. Als witzige Bemerkung stand im deutschen Text, dass man den Kunde zwar nicht zur Bergspitze tragen, aber ihm für den eigenen Aufstieg die beste Ausrüstung liefern könne. In Japan gilt es als verpönt, wenn man dem Kunden im geschäftlichen Sinne nicht „dient“. Somit musste dieser Teil für den japanischen Kunden umgeschrieben werden.
Bei kulturbezogenen Begriffen – wie etwa Metaphern, Sprichwörtern oder Idiomen – sollte man lieber Vorsicht walten lassen, da sie sich nicht immer ohne Probleme in eine andere Sprache übertragen lassen. Auch die Erwähnung von Körperteilen kann problematisch sein, weil verschiedene Kulturen Körperteile unterschiedlich bewerten und in manchen Ländern deren Erwähnung als unhöflich angesehen werden kann. Wie zum Beispiel der Fuß im arabischen Raum oder die linke Hand in Nordafrika. Man sollte diese lieber ganz unerwähnt lassen, wenn man sich unnötigen Streit ersparen will.

Oft bleibt einem ein nicht unwichtiger Teil verschlossen, wenn man zwar die Sprache beherrscht, aber nicht viel über deren Kultur weiß. Ein vollständiges Verständnis eines Textes erreicht man eben nicht nur durch die reine Übersetzung. Übersetzung selbst ist eine Transferleistung. Eine komplette Übersetzung ist nicht nur einfach dem Original gleich, sondern etwas meiner Kultur entsprechendes.

Daher spielt das Nonverbale in der Kommunikation eine große Rolle, was die Sache jedoch nicht leichter macht. Denn auch hier ist es mit Kulturverständnis verbunden. Der Mensch zeigt schließlich Emotionen im Gesicht, spontan und oft unbewusst. Mimik ist universell entzifferbar, aber deswegen noch lange nicht verständlich. Die Kulturstandards bestimmen, weswegen jemand bei einer Übersetzung vor Scham errötet oder schlimmstenfalls verstört den Raum verlässt. Weltweit werden keine mimischen oder gestischen Ausdrücke auf dieselbe Art und Weise verstanden und interpretiert.
Kulturstandards werden zu entscheidenden Faktoren. Alleine das macht Dolmetscher, die diese Kunst beherrschen zu wertvollen Partnern. All diese Aspekte führen zu Erfolg oder eben auch Misserfolg, wenn es zu internationaler bzw. interkultureller Kommunikation kommt. Sie ermöglichen Verständnis oder führen eben auch zu Missverständnis.

Kontakt
Marc Schmidt
Public Relations Manager