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Antispam e.V.

Institution

Fax- und Mailspam für Coronaprodukte nerven Verbraucher und Firmen deutschlandweit


11. März 2021, 11:15
Bericht

Sie nennen sich easy-med, amedical, caremedical, Adebo Medical und m-e Consulting oder tragen Firmennamen mit Bezug auf Hygieneprodukte. Eines haben sie alle gemeinsam: Beworben wird alles, was sich aufgrund der Corona-Pandemie gut verkaufen lässt: FFP2 Masken, Desinfektionsmittel oder auch mal Antigen Schnelltests.

Aber nicht nur die Produkte ähneln sich bei diesen Anbietern alle - auch die Tatsache, dass per Fax oder Mail geworben wird. Hierfür liegen bei den uns gemeldeten Fällen allerdings keine Werbeeinwilligungen vor. Viele dieser Anbieter sind auch erst kürzlich gegründet worden und sind bisher werblich nicht in Erscheinung getreten. Einige dieser wohlklingenden Firmennamen sind nur ausgewählt, um einen Bezug zu diesen Produkten herzustellen. Dahinter verbergen sich dann GmbHs oder Einzelfirmen mit ganz anderen Namen wie "Auszeit Frechen" und weitere. "Die Werbeflut für Produkte die man im Rahmen der Pandemie aus Sicht dieser Verkäufer am besten zu Geld machen kann, ist enorm" ist das eindeutige Statement des Vorstandes des Antispam-ev. Dabei nutzt man auch gerne Formulierungen wie "Gemeinsam für unsere Gesellschaft" oder "Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen" und ähnliches.

Egal, wie die Begründung aussieht - es handelt sich bei diesen Faxen und Mails eindeutig um Spam und damit liegt eindeutig ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vor. Auch die DSGVO ist betroffen, denn die Firmen speichern ungeniert die Mailadressen und Telefonnummern. Auskunftsersuchen, woher die Daten stammen, werden regelmäßig unvollständig oder garnicht beantwortet. Damit die Mails einen seriösen Charakter bekommen, enthalten Sie oft zwar einen Abmeldelink, es ist aber davon abzuraten, sich von unbestellten Newsletter abzumelden. Aus der Erfahrung unserer Vereinsmitglieder heraus laufen diese Abmeldelinks häufig ins Leere oder dienen dazu, eine Adresse auf Gültigkeit zu überprüfen. Das einzige, was auf lange Sicht hilft ist, Beschwerden an die Wettbewerbszentrale und die Bundesnetzagentur zu richten. Die Datenschutzbehörden sind personell unterbesetzt und es dauert teilweise bis zu einem Jahr, bis man überhaupt mal eine Eingangsbestätigung bekommt.

Der größte Hohn für den Empfänger der unerwünschten Werbung ist allerdings, wenn eben diese spammenden Firmen selber im Impressum oder ihren Datenschutzerklärungen folgenden Passus haben:

"Der Nutzung von im Rahmen der Impressumspflicht veröffentlichten Kontaktdaten zur Übersendung von nicht ausdrücklich angeforderter Werbung und Informationsmaterialien wird hiermit widersprochen. Die Betreiber der Seiten behalten sich ausdrücklich rechtliche Schritte im Falle der unverlangten Zusendung von Werbeinformationen, etwa durch Spam-E-Mails, vor."

Wenn sich die "Betreiber" dann auch mal selbst an diese Worte halten würden. Übt man Kritik an diesen illegalen Werbemethoden (wie zB. im Vereinsforum des Antispam-ev), regnet es gerne auch mal die eine oder andere Abmahnung. Über die Qualität der Schutzmasken oder Schnelltests kann der Antispam e.V. keine Aussage treffen, aber es muss einem schon zu denken geben warum diese Produkte auf illegalem Wege beworben werden. Das Fazit kann daher nur sein: Bei Spammern, also Firmen die sich nicht an geltende Gesetze halten, kauft man nicht.

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