Die Isola Bella – mit ihren großartigen Gartenanalagen und ihrem prachtvollen Barockpalazzo ist sie für viele Urlauber der Inbegriff des Lago Maggiore. Wie für die meisten anderen Sehenswürdigkeiten rund um den See hat auch für sie am vergangenen Samstag, den 16. März 2013, die neue Saison begonnen. In den zurückliegenden Wintermonaten wurde auf der Insel schwer gearbeitet: die gesamten Außenmauern des Adelspalastes mussten restauriert werden. Ein Großteil der Arbeiten konnte bereits abgeschlossen werden mit dem Effekt, dass schon jetzt viele Abschnitte wieder in der einstigen Originalfarbe leuchten. Bald wird der Palazzo in Gänze weithin sichtbar in Antik-Weiß erstrahlen – so wie ihn seine Bauherren im 17. Jh. ursprünglich errichten ließen!
Die Gründe, weshalb die Fürstenfamilie Borromeo die komplette Sanierung der Palastaußenwände in Auftrag geben musste, sind zum einen die durch den See bedingte Feuchtigkeit, die den Befall durch Pilze und Mikroorganismen begünstigt hat. Zum anderen hat die zerstörerische Windhose im August 2012 große Schäden an den Mauern verursacht. Im Anschluss an die letzte Saison wurden daher 6000 qm Mörtel, Steine, Marmor und Fresken der Palazzo-Außenflächen Zentrum einer enormen Baustelle. Jeder Zentimeter wurde genauestens untersucht, eine Trockenreinigung folgte, die den Palast nun in neuem Licht erscheinen lässt. An der sogenannten „Piazza dell’Artiglieria“ konnten die Gerüste bereits weitgehend entfernt werden, aktuell werden die Trompe l'oeil-Fresken an der Fassade restauriert.
Die ersten großen Arbeiten auf der Isola Bella veranlasste übrigens Carlo Borromeo III. im Jahre 1630. Damals hieß die heute in ihren Umrissen an ein Schiff erinnernde Felseninsel noch Insula Inferior, erhielt aber schnell zu Ehren Isabellas, der Ehefrau von Carlo, ihren jetzigen Namen. Was viele nicht wissen: um den Palazzo und die Gärten überhaupt errichten zu können, musste Fläche gewonnen werden. Abhilfe schaffte der Bau gigantischer Gewölbebögen, auf die man Erdboden auftrug, der in Lastkähnen vom Festland angeliefert wurde. Die unterirdischen, künstlichen Grotten, die auf diese Weise entstanden sind, haben sich im Laufe der Zeit zur Heimstatt einer der größten Fledermauskolonien Italiens etabliert. Riesenfledermäuse, kleine Mausohren und Langfußfledermäuse fühlen sich hier dank des perfekten Mikroklimas pudelwohl. Von den Borromeo werden sie gehegt und gepflegt – neben der Fürstenfamilie sind sie die einzigen „Dauerbewohner“ der Insel!
Von den Grotten zurück zu den oberirdischen Sehenswürdigkeiten: in diesem Jahr endet die Saison auf der Isola Bella und auf ihrer größeren Schwester, der Isola Madre, erst am 03. November 2013. Bis dahin haben die Gäste Zeit, sich die Inseln mit ihren zahlreichen Kunstschätzen und ihren wunderbaren Naturschönheiten anzuschauen. Dank des neuen Sommerfahrplans der Schifffahrtsgesellschaft Lago Maggiore sind sie fortan sogar noch bequemer zu erreichen.
Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Preisen finden Sie unter www.isoleborromee.it