Am 29. Mai 1917 erblickte John Fitzgerald Kennedy in Brookline, Massachusetts das Licht der Welt, wo er in seinem Geburtshaus die ersten drei Lebensjahre verbrachte. Das im Kolonialstil errichtete Haus ist heute Teil der Kennedy National Historic Site und für die Öffentlichkeit zugänglich. Ranger des National Park Service führen interessierte Besucher durch die Nachbarschaft und durch das Haus, in dem sich noch 172 Originalstücke aus dem Besitz der Kennedys befinden.
Besonders auf der zu Massachusetts gehörenden Halbinsel Cape Cod und den vorgelagerten Inseln Martha's Vineyard und Nantucket fühlte sich Kennedy zuhause. Auf dem Familiensitz in Hyannis Port verbrachte er regelmäßig die Sommermonate mit seinen Eltern und Geschwistern und ging seiner großen Segelleidenschaft nach. Auch während seiner Zeit als Präsident kam JFK mit seiner Frau Jackie und den beiden Kindern jeden Sommer ins „Summer White House“ nach Hyannis Port, um zu arbeiten, Interviews zu geben und sich zu erholen. Das John F. Kennedy Hyannis Museum dokumentiert Kennedys Aufenthalte zwischen 1934 und 1963 in einer multimedialen Ausstellung. Anlässlich des 100. Geburtstags porträtiert die Sonderausstellung „JFK at 100: Life & Legacy“ die Privatperson John F. Kennedy. Das vornehme Martha's Vineyard ist eine gute Stunde mit der Fähre von Cape Cod entfernt. Hier gibt es fangfrischen Lobster, das köstliche Lieblingsgericht der Neuengländer. Auf Nantucket wird die Zeit des Walfangs lebendig gehalten und man kann im Walfangmuseum unter anderem ein gewaltiges Walskelett bewundern. Walbeobachtungstouren starten von Mai bis Oktober vielerorts in den Küstenregionen.
Seine Schulzeit verbrachte Kennedy größtenteils in Massachusetts und Connecticut. An der Internatsschule Choate in Wallingford, Connecticut, machte er 1935 seinen Abschluss. Von seinem Schuldirektor soll Kennedy zu seiner berühmten Aussage „Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst“ inspiriert worden sein. Von 1936 bis 1940 studierte John F. Kennedy Politikwissenschaften an der Eliteuniversität Harvard in Cambridge. Die älteste Universität der Vereinigten Staaten wurde 1636 gegründet und gehört zu den acht prestigeträchtigen Hochschulen der amerikanischen Ivy League. Mit Harvard, Yale, Brown und Dartmouth nennen vier der insgesamt acht Ivy League Colleges Neuengland ihr Zuhause, und sorgen mit unterhaltsamen Campustouren und universitätseigenen Kunstmuseen für Abwechslung bei den Besuchern. In Harvard bieten Studenten die sogenannten „Hahvahd Tours“ an, bei denen man neben lustigen Geschichten und Anekdoten über die weltberühmte Universität auch einiges über den prominenten Absolventen JFK und seine Zeit am Campus erfährt.
Auf der anderen Seite des Charles River befindet sich Boston. Die Hauptstadt von Massachusetts ist die Wiege amerikanischer Geschichte und das Tor zu Neuengland. Die Metropole an der Ostküste der USA lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden und lockt mit einer Vielzahl kultureller und kulinarischer Angebote. 1630 gegründet gehört Boston zu den ältesten Städten der USA und war maßgeblich an der Amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung beteiligt. Auf dem Freedom Trail kann man sich auf die Spuren amerikanischer Geschichte begeben und dabei an bedeutenden Bauwerken und Schauplätzen Halt machen. Zum Gedenken des 1963 ermordeten Präsidenten wurde in Boston die John F. Kennedy Presidential Library and Museum errichtet. Das von Stararchitekt I. M. Pei entworfene Gebäude ist der offizielle Aufbewahrungsort für Originaldokumente und Schriftverkehr der Regierung Kennedy. Die Dauerausstellung „Young Jack“ gibt Besuchern einen Einblick in Kennedys Kindheit und zeichnet seinen Weg vom Jungen zum Präsidenten nach. Außerdem beherbergt das Museum eine Sammlung mit Geschenken ausländischer Staatsoberhäupter, eine Nachbildung des Schreibtisches aus dem Oval Office und zahlreiche Dokumente und Ausstellungsstücke zu Kennedys Wahlkampf, seiner Amtseinführung und dem amerikanischen Raumfahrtprojekt Apollo, das 1969 mit Neil Armstrong den ersten Menschen auf den Mond brachte. In der Sonderausstellung „JFK 100 – Milestones & Mementos“ werden viele von Kennedys persönlichen Habseligkeiten gezeigt, die der Öffentlichkeit bisher unbekannt waren. Dazu gehören unter anderem eine Sonnenbrille, Krawatten und Geschenke seiner Kinder. Vor dem Museum können Besucher zudem Kennedys geliebtes Boot Victura bewundern, mit dem er als Junge durch die Gewässer Neuenglands segelte.
Auch in Newport, Rhode Island kann man auf den Spuren des beliebten Präsidenten wandeln. In dem pittoresken Seefahrerort heiratete John F. Kennedy 1953 Jacqueline Bouvier in der St. Mary’s Church. Die Kirche bietet heute nicht nur Besichtigungen an, sondern nimmt Besucher mit Musik, Bildern und Videos von der Kennedy-Hochzeit auch mit auf eine Zeitreise. Der prächtige Hochzeitsempfang mit 1.300 geladenen Gästen fand auf der Hammersmith Farm statt, in der die spätere First Lady ihre Kindheit verbracht hatte. Das im viktorianischen Stil errichtete Herrenhaus wurde, wie der Familiensitz in Hyannis Port, während seiner Präsidentschaft von Kennedy als „Summer White House“ genutzt. Seit 1999 ist das Haus in Privatbesitz und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Auf eigene Faust kann man hingegen das malerische Newport erkunden und auf dem Cliff Walk an imposanten Herrenhäusern aus dem 19. Jahrhundert vorbeilaufen, die direkt an Rhode Islands atemberaubender Küste liegen.
Weitere Informationen zum Kennedy Jubiläum gibt es auf www.jfkcentennial.org, Wissenswertes über Neuengland auf www.neuenglandusa.de.
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