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Norbert Rokasky, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Sächsischer Bildungsinstitute © VSBI
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BFW Leipzig ist eine tragende Säule des VSBI
Der Verband Sächsischer Bildungsinstitute (VSBI) stärkt seit Ende September mit einem neuen Mitglied seine Reihen. Das Berufsförderungswerk wurde als große Leipziger Bildungseinrichtung in den Interessensverband aufgenommen. Wir sprachen mit dem Vorstandsvorsitzenden des Dachverbandes Norbert Rokasky.
Frage: Das BFW Leipzig ist nun wieder Mitglied im Verband Sächsischer Bildungsinstitute. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgenommen?
Norbert Rokasky: Wir haben uns als Verband und ich mich persönlich sehr gefreut, das BFW Leipzig wieder als Mitglied im VSBI zurückzugewinnen und den Geschäftsführer Herrn Jörg Beenken als bekanntes Gesicht und verlässlichen Mitstreiter wieder in unserer Runde begrüßen zu können. Wir blicken auf eine sehr angenehme und konstruktive Zusammenarbeit zurück. Jetzt wollen wir das Engagement des BFW Leipzig als Mitgliedsunternehmen weiter ausbauen und haben in Herrn Jörg Beenken einen kompetenten Ansprechpartner für den Verband gefunden.
Frage: Welche Aufgaben hat der Verband?
Norbert Rokasky: Wir sind der Verband Sächsischer Bildungsinstitute e.V. und seit 27.03.1991 als Organisation und Interessenvertreter der sächsischen Bildungsdienstleister aktiv. Unsere aktuell mehr als 30 Mitglieder mit ihren sachsenweit über 100 Standorten und ca. 2.500 Mitarbeiter*innen erreichen jährlich über 30.000 Teilnehmer*innen und bilden sowohl territorial in allen drei Regierungsbezirken als auch mit ihren Profilen ein breites Spektrum beruflicher Aus- und Weiterbildung sowie der allgemeinen Erwachsenenbildung ab.
Wir machen uns stark für die Interessen der Bildungsdienstleister in Sachsen – und zwar nicht nur aber ganz besonders in schwierigen Zeiten mit besonderen Herausforderungen!
Für stets aktuelle und qualitativ hochwertige Informationsdienstleistungen nutzt und entwickelt der VSBI ein umfangreiches Netzwerk mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auf Landes- und Bundesebene sowie im europäischen Kontext. Als Lobby der Weiterbildungsunternehmen zielen unsere Forderungen stets auf eine Gleichberechtigung und entsprechende Gleichbehandlung gegenüber den Bildungseinrichtungen der öffentlichen Hand und der Kammern. In der Situation unter Corona betraf das insbesondere die Wiederöffnung für den Publikumsverkehr, die Kindernotbetreuung für Lehrkräfte und einen Rettungsschirm für bedrohte Existenzen.
Wir engagieren uns zudem in sämtlichen Bildungs- und Gesellschaftsbereichen u.a. mit Gremienarbeit und festen Kooperationen, wie z.B.:
•Grundbildung: Mitglied im Projektbeirat der Koordinierungsstelle Alphabetisierung Sachsen, kurz: koalpha
•Allgemeinbildung: Mitglied in der der Landesarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände freier Schulträger in Sachsen, kurz: LAGSFS
•Ausbildung: Messebeirat KarriereStart
•Weiterbildung: Mitglied der Jury für den Innovationspreis Weiterbildung
•Arbeitsmarkt 2.0: Mitveranstalter des sächsischen Fachkräftesymposiums
•Arbeitswelt 4.0: Mitglied im Begleitgremium des Zukunftszentrums Sachsen
Frage: In welcher Form kann sich das BFW Leipzig in die Verbandsarbeit einbringen?
Norbert Rokasky: Gerade in den aktuellen Zeiten hat sich die Verbandsarbeit im Sinne eines gegenseitigen Informationsaustausches im Rahmen unseres Netzwerkes noch stärker bewährt. Der Verband lebt dabei von einer aktiven und offenen Diskussion der beteiligten Personen. Unter dem Motto „Mitglieder für Mitglieder“ werden sogar anlassbezogen Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote für die Mitgliedsunternehmen erschlossen, z.B. in Reaktion auf die Untersagung von Präsenzveranstaltungen insbesondere Rahmenverträge zur vergünstigten Nutzung virtueller Lernplattformen und kostenfreie digitale Weiterbildungsangebote. Jedes Mitglied ist herzlich eingeladen, seinen Vorsprung an Wissen oder Technik im Sinne eines Gebens und Nehmens innerhalb des Verbandes zu teilen.
Mit Jörg Beenken als frisch gewähltem Vorstandsmitglied bildet das BFW Leipzig eine tragende Säule des Verbandes und unterstützt dessen Arbeit über eine bloße Mitgliedschaft hinaus.
Das BFW Leipzig wird vielmehr als regionaler Knotenpunkt die Region Leipzig wieder neu beleben und bringt sich dabei im Kontext der hiesigen Regionalgruppe bereits thematisch und organisatorisch mit großem Engagement ein, was wir sehr zu schätzen wissen.
In regional- und fachspezifischen Arbeitsgruppen bietet der Verband seinen Mitgliedern zudem Möglichkeiten zur Qualifizierung, zur Nutzung von Synergieeffekten durch Erfahrungsaustausch und Kooperation, insbesondere zu Themen rund um digitale Medien, Fördermittelbeantragung (ESF), Diversity und Fachkräftegewinnung sowie Berufsförderung beeinträchtigter und benachteiligter Menschen. Insbesondere für letztgenannte Arbeitsgruppe erhoffen wir uns starke Impulse und fachliches Know How seitens des BFW Leipzig als renommiertem Träger von beruflicher Rehabilitation in Sachsen.
Frage: Wie kann das BFW Leipzig andererseits von der Mitgliedschaft profitieren?
Norbert Rokasky: Wie jedes Mitglied in unserem Verband kann das BFW Leipzig auf das landesweit flächendeckende Netzwerk von Bildungsunternehmen und Kooperationspartnern zurückgreifen. Mit dem Unternehmerverband Sachsen und dem Verbund VEMAS innovativ richtet der VSBI z.B. alle zwei Jahre das etablierte Fachkräftesymposium unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsminister Martin Dulig aus und bietet seinen Mitgliedern interessante Inputs und spannende Diskussionen zu aktuellen Themen rund um das Finden, Binden und Qualifizieren von Mitarbeiter*innen.
Gemeinsam bündeln wir außerdem überregionale Interessen und geben mit unserem etablierten Prestige den Forderungen gegenüber politischen Entscheidungsträgern ein starkes Gewicht. Die bereits genannten Formate zum Informations- und Erfahrungsaustausch stehen allen Mitgliedern offen, ebenso wie die Versorgung mit Neuigkeiten aus Bildungspolitik und Arbeitsverwaltung über unsere Homepage und den regelmäßigen Newsletter oder die Beteiligung an Modell- und Pilotprojekten sowie deren innovativen Ergebnissen.
Frage: Welche Projekte sind vom Verband für die Stärkung der Sächsischen Bildungsinstitute geplant?
Norbert Rokasky: Der VSBI nimmt in Pilot- und Modellprojekten gesellschaftliche Trends vorweg und eröffnet seinen Mitgliedern neue spannende Perspektiven:
In Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung werden z.B. im Projekt GRETA digitale Instrumente und Verfahren entwickelt, mit denen Lehrende ihre Kompetenzen anerkennen und weiterentwickeln können. Der Name „GRETA“ steht dabei als Akronym für „Grundlagen für die Entwicklung eines trägerübergreifenden Anerkennungsverfahrens von Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung“. In der Erprobungsregion Sachsen nehmen derzeit Einrichtungen und Lehrende aus unterschiedlichen Feldern der Erwachsenen- und Weiterbildung an der laufenden Testphase teil und setzen die GRETA-Produkte in ihren jeweiligen Nutzungssettings ein.
Bei dem Kooperationsvorhaben weiter.digital wiederum geht es darum, die Weiterbildungsbeteiligung von Kleinst- und Kleinunternehmen durch digitale Lernszenarien zu fördern. Im Rahmen eines Modellvorhabens entwickeln und erproben verschiedene Projektpartner unter der Leitung des VSBI digitalgestützte Lernwerkzeuge für die berufliche Weiterbildung. Die Lern- und Medienformate sollen die Lernenden sowohl beim Erwerb von Fachkompetenzen als auch von Methodenkompetenzen, wie Medienkompetenzen, unterstützen.
Aktuell sind wir unter dem Titel „WEITERBILDUNG WEITERDENKEN“ im intensiven Austausch mit der Regionaldirektion Sachsen und möglichen Kooperationspartnern (u.a. Wirtschaftsförderung Sachsen, Industrieverein Sachsen, RKW/Zukunftszentrum Sachsen, AOCD Automotive Cluster Ostdeutschland) zur Umsetzung von regionalen Weiterbildungsverbünden samt digitaler Plattform zur bedarfsgerechten Angebotsentwicklung beruflicher Weiterbildungsformate für die regionale Wirtschaft.
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Erstellt: Michael Lindner/BFW Leipzig