Die Netzstabilität kann nur gewährleistet werden, wenn verlässliche Prognosen zu Energieverbrauch und -erzeugung vorliegen. Solche Vorhersagen sind jedoch nicht einfach zu erstellen. Auf der einen Seite wird das Verbraucherverhalten durch zahlreiche Parameter wie beispielsweise Wochentage und Wetter beeinflusst, auf der anderen Seite sind die Schwankungen bei erneuerbaren Energien schwer kalkulierbar. Je verlässlicher Prognosen in der Energiewirtschaft sind, desto ressourcenschonender und wirtschaftlicher können Unternehmen planen und desto eher können Netzengpässe verhindert werden. Das neue Seminar »Datenanalyse und Prognose in der Energiewirtschaft« befasst sich ausgiebig mit aktuellen Prognosemethoden und deren Anwendungsmöglichkeiten. Das dreitägige Seminar wird von der Fraunhofer Academy in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Institutsteil Angewandte Systemtechnik (IOSB-AST) des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Ilmenau angeboten.
Unternehmen aus der Energiewirtschaft benötigen zeitnah erstellbare und automatisierte Prognosen über die zeitlichen Verläufe von Energieverbräuchen, sogenannte Zeitreihen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Energieversorgungs- und Energiedienstleistungsunternehmen, Stadtwerken, energieintensiven Industrien sowie Unternehmensberatungen müssen daher rasch beispielsweise saisonale Muster erkennen und aufgrund der Datenanalyse das richtige Prognoseverfahren einsetzen. Fachkräfte, die aktuelle Methoden der Datenanalyse beherrschen, können effizienter arbeiten und genauere Prognosen treffen.
Prozesse planen, Prognosen verbessern
Im Seminar »Datenanalyse und Prognose in der Energiewirtschaft« erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über die aktuell in der Forschung diskutierten Methoden der Datenanalyse und -prognose. Die im Seminar verwendeten Werkzeuge können auch nach dem Seminar weitergenutzt werden.
»Uns ist es wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wissen, welche Prozesse sie für eine genaue Prognose benötigen und welche Prognosen so aufwendig sind, dass sie sie an Experten abgeben sollten«, erklärt Stefan Klaiber, wissenschaftlicher Leiter und Dozent, das Ziel des Seminars. »Dazu führen wir viele praktische Übungen durch, in denen alle das Erlernte sogleich umsetzen können.«
Neben den Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Prognosemethoden gehen die Dozenten auch darauf ein, welche Anforderungen die Prognoseansätze erfüllen müssen. Schließlich lernen die Anwesenden die Analyse von Zeitreihen sowohl aufseiten des Verbrauchers (Lastzeitreihen) und auch aufseiten des Erzeuger (Einspeisezeitreihen).
Am letzten Seminartag steht die Bewertung der Prognosequalität im Vordergrund. Immerhin lassen sich alle Prognosen der Vergangenheit anhand realer Werte überprüfen. »Durch die Überprüfung der Prognose können unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennen, wie genau ihre Prognosemethode ist und ob man sie noch verbessern oder sich für eine andere Methode entscheiden sollte«, so Klaiber. Abschließend geht es darum, wie die erlernten Prozesse in der Praxis gepflegt werden können.
Das erste Seminar findet vom 9. bis zum 11. März 2016 am Fraunhofer IOSB in Ilmenau statt. Anmeldungen werden noch bis zum 1. März 2016 entgegengenommen.
Auf der e-World energy & water – Europas führende Energiefachmesse – in Essen (16.-18. Februar 2016) können sich Interessenten und Interessentinnen aus der Energiewirtschaft in Halle 3, Stand 3-272 direkt über das neue Seminar informieren.
Weitere Informationen auf: http://www.academy.fraunhofer.de/datenanalyse