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Rechtsanwalt Mathias Nittel - Fachanwalt für Erbrecht | Fachanwalt für Bank- und Kapitalmakrtrecht

Anwaltskanzlei

Schiffsfonds Hannover Leasing Maritime Werte 1 kann keine Tilgung zahlen


15. November 2012, 17:41
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

15. November 2012 - Der im Jahr 2006 platzierte Schiffsfonds Hannover Leasing Fonds Nr. 169 Maritime Werte 1 - Containerschiff MS Merkur Gulf steckt in Schwierigkeiten. Das Containerschiff erwartet für das Jahr 2012 ein deutlich unter Plan liegendes Betriebsergebnis. Die Folge: Bankverbindlichkeiten können nicht in voller Höhe bedient werden, so dass die Geschäftsführung mit der finanzierenden Bank bereits die Stundung von 2 Quartalstilgungen verhandelt hat, wie der Leistungsbilanz des Emissionshauses zu entnehmen ist.

Die aktuellen Chartereinnahmen in Höhe von 7.250 US-Dollar pro Tag - zum Vergleich: im Prospekt ging man nach Auslaufen der bis Oktober 2010 vereinbarten Festcharter von Einnahmen in Höhe von 21.000 USD/Tag aus - reichen nicht aus, um alle Kosten einschließlich Zins und Tilgung aus der Fremdfinanzierung zu decken. Die Liquiditätsreserve reduzierte sich dadurch weiter. Hinzu kommt, dass die Schiffsbetriebskosten insbesondere wegen der hohen Kosten für Personal und Schmierstoffe um rund 50% über dem Prognosewert liegen.

Davon, dass sich die Situation im nächsten Jahr nicht verbessern wird, geht auch das Emissionshaus Hannover Leasing aus. Für 2013 seien "voraussichtlich weitere Maßnahmen erforderlich" lautet verklausuliert der Ausblick. Blickt man auf andere Schiffsfonds, wird schnell klar, was dies bedeutet. Bei unverändert niedrigen Chartereinnahmen wird die MS Merkur Gulf nicht genügend Einnahmen erwirtschaften, um daraus die Kosten einschließlich Zins- und Tilgung zu bezahlen. Ob und unter welchen Bedingungen die finanzierende Bank zu einem weiteren Entgegenkommen bereit sein und Tilgungsraten stunden wird, ist völlig offen. Ohne erhebliche Beiträge der Gesellschafter, die entsprechende Nachschüsse leisten müssten, wird es der HL Fonds 169 Maritime Werte 1 schwer haben, das Jahr 2013 zu überstehen.

Die Charterraten bleiben auch weiterhin niedrig

Eine Sanierung des Fondsschiffes wird noch dadurch erschwert, dass die Krise der Containerschiffe auch über das Jahr 2013 hinaus anhalten wird. Die HSH Nordbank, einer der größten Schiffsfinanzierer beschreibt die derzeitige Situation wie folgt: "Nachfrage bleibt hinter den Erwartungen zurück, hohe Bunkerpreise belasten Ergebnisse der Linienreedereien, Charterraten tendierten zuletzt wieder abwärts. Unsere Prognose: Ab 2014 allmähliche Rückkehr auf ein auskömmliches Charterratenniveau." Ob angesichts solcher düsteren Prognosen tatsächlich eine realistische Fortführungsperspektive für den Schiffsfonds besteht, wird sich zeigen.

Schadenersatz als realistische Alternative

Angesichts der unerfreulichen Entwicklung, die der Schiffsfonds genommen hat, ist es für betroffene Anleger des Schiffsfonds HL Fonds 169 Maritime Werte 1 umso wichtiger, die Möglichkeit der Erlangung von Schadenersatz in Betracht zu ziehen. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht.

Völlig unzureichende Aufklärung über Risiken

Aus Gesprächen mit zahlreichen Anlegern wissen wir, dass diese über die Risiken, die sich in der gegenwärtigen Krise des Schiffsfonds verwirklicht haben, von ihren Beratern vor der Zeichnung des Fonds nicht informiert wurden.

Beratungen, mit denen wir uns für unsere Mandanten bislang befasst haben weisen erhebliche Aufklärungspflichtverletzungen auf, von denen nachfolgend einige wenige genannt werden:

- Kein Hinweis auf Totalverlustrisiko
- Schiffsfonds als Altersvorsorge nicht geeignet
- Keine Informationen über Risiken schwankender Charterraten
- Hohe Weichkosten verschwiegen
- Risiko des Wiederauflebens der Anlegerhaftung verschwiegen
- Kein Hinweis auf Höhe der Anschaffungskosten und auf Vertriebsprovisionen (Kickbacks)

Falschberatung und Prospektfehler begründen Schadenersatzansprüche der Anleger

Die im Vertrieb des Schiffsfonds HL Fonds 169 Maritime Werte 1 beteiligten Berater haben die Anleger mit denen wir bislang gesprochen haben über die Risiken dieser hochspekulativen Schiffsfondsbeteiligung gar nicht oder nicht ausreichend informiert. Wir haben bei einer Analyse der Beratungen eine Vielzahl von Beratungsfehlern festgestellt. Daher sehen wir vielversprechende Chancen zur Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen wegen der Verletzung von Pflichten aus den jeweils geschlossenen Beratungsverträgen

Verjährung von Schadenersatzansprüchen droht

Zum Ende des Jahres 2012 drohen viele Schadenersatzansprüche von Schiffsfondsanlegern zu verjähren. Hintergrund ist, dass in zahlreichen Schiffsfonds im Jahr 2009 erstmals Ausschüttungen ausgesetzt, Sanierungskonzepte entwickelt und Anleger zu Nachschüssen oder Sanierungsbeiträgen aufgefordert wurden. Dadurch wurde den Anlegern bekannt, dass es sich bei einer Schiffsfondsbeteiligung keineswegs um eine so sichere und risikolose Beteiligung handelt, als die sie ihnen im Beratungsgespräch dargestellt wurde. Diese Kenntnis setzt möglicher Weise den lauf von dreijährigen Verjährungsfristen in Gang, die die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen nach 2012 erschweren oder unmöglich machen.

Mehr Informationen zur Verjährung von Schadenersatzansprüchen bei geschlossenen Fonds erfahren Sie hier: http://www.nittel.co/kanzlei/aktuell/verjaehrung-von-schadenersatzanspr…

Haben Sie Fragen zu Ihrer Fondsbeteiligung am Schiffsfonds HL Fonds 169 Maritime Werte 1? Möchten Sie wissen, wie Ihre Chancen stehen, Schadenersatzansprüche durchzusetzen? Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne.

Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht
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