Die deutsche Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und den Fachkräftemangel zu kompensieren. Eine vernetzte Werkzeugkette für anspruchsvolle Roboteranwendungen soll hier Abhilfe schaffen. Ziel ist es, die Effizienz und Flexibilität in der Produktion zu steigern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Anwenderunternehmen in Deutschland können so ihre Produktionskosten bei gleichbleibender Qualität senken und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich steigern.
Im Rahmen des Forschungsprojektes VADER haben sich der Konsortialführer ArtiMinds Robotics, die ZF Friedrichshafen AG, die Universität des Saarlandes und der assoziierte Partner ZeMA zum Ziel gesetzt, einen digitalen Engineering-Assistenten für die datengetriebene Automatisierung industrieller Produktionsprozesse mit Robotern zu entwickeln. Der Assistent bietet ausgewählte Hilfsfunktionen für die entscheidenden Teilschritte in der gesamten Prozesskette von der Planung bis zur Inbetriebnahme von Roboterzellen. Das Besondere dabei ist, dass der Assistent Expertenwissen in Software digitalisiert und den menschlichen Ingenieur in jeder Phase des Automatisierungsprozesses unterstützt. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung bestehender Fachkräftekapazitäten und verbessert die Ressourcen- und Energieeffizienz für eine ökologisch nachhaltige Produktion.
Projektleiter Dr.-Ing. Darko Katic von ArtiMinds Robotics erklärt: „Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Projekt VADER ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung innovativer Produktionstechnologien und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie.“ VADER ermöglicht deutschen Automobilzulieferern und OEMs, den Fachkräftemangel durch den flächendeckenden Einsatz von Robotern zu kompensieren. Darüber hinaus wird die Digitalisierung und Flexibilität von Lieferketten und Produktionsnetzwerken gefördert.
Das Assistenzsystem basiert auf einer modularen und skalierbaren Softwarearchitektur, um in einer Vielzahl von Produktionsszenarien eingesetzt werden zu können. Der Assistent fügt sich nahtlos in bestehende Industrie 4.0-Infrastrukturen ein und ermöglicht mittels offener GAIA-X und CATENA-X konformer Schnittstellen und Protokolle eine flexible Integration in bestehende Softwarelandschaften.
Die Projektergebnisse werden nach Projektende 2023 sowohl wirtschaftlich für industrielle Anwendungen als auch wissenschaftlich zur Qualifizierung von Ingenieurnachwuchs verwertet.