Der Neukirchener Verlag hatte 2016/17 ein Buch mit dem Titel “Messianische Juden – Eine Provokation” veröffentlicht. Der Zentralrat der messianischen und gemeindefreien Juden (ZMJ) hat den nunmehr verantwortlichen Verlag ‘Vandenhoeck & Ruprecht’ darauf hingewiesen, dass kein Jude – gleich welcher Ausrichtung – eine “Provokation” ist, schon gar nicht in Deutschland.
Das Verlagshaus hat schnell, professionell und angemessen reagiert sowie angekündigt, das Problem zu beheben. Der ZMJ geht davon aus, dass der Verlag sein Wort hält und dankt Vandenhoeck & Ruprecht ausdrücklich für ein freundliches, respektvolles und verständnisvolles Eingehen auf die vorgetragene Problematik.
Der Zentralrat der messianischen und gemeindefreien Juden in Deutschland, Österreich und der Schweiz n.e.V. sieht in diesem Vorgang ein positives Beispiel, wie man miteinander ohne Aufgeregtheiten und mit Sachlichkeit umgehen kann.
Generell ist wünschenswert, dass bei Veröffentlichungen, die sich mit dem Glauben unserer aktuell 41.500 Mitglieder befassen, im Vorfeld das Gespräch mit dem ZMJ gesucht wird. Ein Großteil der circa 190.000 gemeindefreien oder messianischen Juden im deutschsprachigen Raum stammen aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und sind aufgrund ihrer Eigenschaft als Juden, bzw. teils auch als jüdische Minderheit innerhalb der jüdischen Community, in der einen oder anderen Weise traumatisiert, zumindest aber stark sensibilisiert. Dem sollte bei aller Kritikfähigkeit Rechnung getragen werden.