Auch der größte europäische Luftfracht-Anbieter Lufthansa Cargo profitiert in der Coronakrise von einem deutlich gestiegenen Luftfracht-Aufkommen. „Das erste Halbjahr 2020 war sehr stark, das Ergebnis des Lufthansa-Frachtgeschäfts lag mit 277 Millionen Euro deutlich über Vorjahr“, bilanziert das Unternehmen. Im Jahr 2019 hatte das Lufthansa-Frachtgeschäft knapp zehn Prozent zum Gesamtumsatz der Gruppe beigetragen.
In den kommenden Monaten will sich Lufthansa Cargo jetzt verstärkt dem Transport von Coronavirus-Impfstoffen in die USA und in die Europäische Union widmen. Während der Covid-19-Pandemie wurden gerade zwei neue Pharma-Hubs - einer in München (1.000 Quadratmeter) und einer in Chicago (750 Quadratmeter) eröffnet.
Am Frankfurter Flughafen befindet sich mit dem etwa 12.000 Quadratmeter großen Pharma-Hub einer der weltweit größten Umschlagcenter für Medikamente. Für pharmazeutische Fracht stehen hier Lager- und Umschlagmöglichkeiten in zwei verschiedenen Temperaturbereichen sowie Gefrieranlagen zur Verfügung.
Ununterbrochene Kühlketten
Besonders wichtig ist bei Medikamenten eine ununterbrochene Kühlkette. Aktuell stehen laut Fraport rund 12.000 Quadratmeter Umschlagkapazitäten zur Verfügung, aber weitere 2000 Quadratmeter seien kurz vor der Inbetriebnahme. Für den Transport über das Vorfeld könnten 20 hochmoderne Thermotransporter eingesetzt werden. Eine Vielzahl von Handlingfirmen erfülle zudem in Frankfurt die entsprechenden internationalen Zertifikate. Im vergangenen Jahr wurden an dem Flughafen rund 120.000 Tonnen Impfstoffe, Arzneimittel und andere Pharma-Produkte umgeschlagen.
„Wenn es soweit ist, werden wir zusammen mit unseren Partnern die Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten bestmöglich organisieren“, erklärt Fraport-Manager Max Philipp Conrady. Lufthansa Cargo verweist außerdem auf die langjährige Erfahrung im Pharma-Transport, auf den man sich als eine der ersten Airlines weltweit spezialisiert habe.
Um Menschen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit gegen Covid-19 zu impfen sind enorme Produktionskapazitäten, internationale Lieferketten, temperaturgeführte Transporte und umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen notwendig. Weltweit laufen derzeit 180 Forschungsprojekte, die in der Impfstoff-Landkarte der WHO gelistet sind. Das Paul-Ehrlich-Institut rechnet damit, dass es sechs Prozent zur Marktreife schaffen. Der Druck ist groß, die Pandemie möglichst schnell zu beenden. Denn je länger sie dauert, umso größer werden die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Schäden.
Pharmalogistiker bereiten sich jetzt darauf vor, an der weltweiten Verteilung eines Impfstoffs beteiligt zu sein. Der Konzern DHL hat in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung McKinsey jetzt eine Studie veröffentlicht, die die Voraussetzungen für den Aufbau stabiler Lieferketten für Impfstoffe beleuchtet (Delivering Pandemic Resilience).
In Deutschland dürfte eine Covid-19-Impfstoffverteilung keine größere Herausforderung sein. Davon sind sowohl Pharmalogistiker wie Transco oder auch der Bundesverband des Pharmazeutischen Großhandels (Phagro) überzeugt. „Soweit eine Verteilung künftiger Covid-19-Impfstoffe auch über öffentliche Apotheken erfolgen soll, kann der vollversorgende pharmazeutische Großhandel eine flächendeckende, bedarfsgerechte und zeitnahe Versorgung sicherstellen“, erklärte Phagro-Geschäftsführer Michael Dammann gegenüber der DVZ. Für den Fall, dass eine Verteilung der Covid-19-Impfstoffe über Schwerpunktzentren erfolgen sollte, könne der Pharmagroßhandel auch hierfür die erforderliche Logistik bereitstellen.
Große Dienstleister investieren daher auch in ihre globalen Distributionsnetze. So hat jüngst Kühne + Nagel GxP-zertifizierte Pharma-Luftfrachthubs in Brüssel und Johannesburg eröffnet. Die Anlagen verfügen nach Angaben von KN über separate Bereiche für temperaturempfindliche Produkte (unter -20 °C, +2 bis +8 °C und +15 bis +25 °C). Zudem bestehe die Möglichkeit, für Transporte und Lagerhaltung unter -60 °C Trockeneis einzusetzen. Gelichzeitig wird es aber auch auf viele kleinere Logistikspezialisten ankommen, um die Pandemie zu besiegen.
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