„Viele Jahre hat es gebraucht, bis Mallorca sein Image als Putzenfraueninsel los hatte. Heute sind Putzfrauen auf Mallorca teurer als in München“, erklärt Oehme und verweist damit auf die vielen schönen Städte, Strände und behaglichen Hotels und Ferienanlagen, die die Insel eigentlich dominieren. Zudem ist Mallorca Zweitwohnsitz vieler Reicher oder vermeintlich Reicher, was sich auch dadurch ausdrückt, dass die Immobilienpreise im Gegensatz zum spanischen Festland verhältnismäßig stabil blieben. Nicht zuletzt zeigen die mallorkinischen Häfen, was ein „richtiges“ Schiff ist, insbesondere am Hafen Portals Nous (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Portals_Nous#mediaviewer/Datei:Portals_nou…).
„Gäbe es da nicht, ja, gäbe es da nicht den eigentlich überschaubaren Strand an der Playa de Palma, besser bekannt unter dem Namen „Ballermann“ mit seinen „Unterhaltungsmöglichkeiten“ am Tag und in der Nacht“, so Oehme. Wer nie beim Münchner Oktoberfest - der Wies’n - war, wird beispielweise im „Oberbayern“ am Ballermann mit ausreichend bayerischem Flair versorgt (siehe https://www.google.de/search?q=oberbayern+mallorca&tbm=isch&tbo=u&sourc…. Auch der Bierkonsum kann mit der Wies’n durchaus mithalten. Und zum Teil liegt genau darin am Ballermann das Problem: Alkoholekzesse prägen zumindest in er deutschen Presse pünktlich zum Sommerloch das Bild. Hinzu kommen Schlägereien, Raub und Prostitution – also die volle Flöte.
Im Sommer 2013 hatte daher ein Zusammenschluss von TUI, Thomas Cook Neckermann und dem Hoteliersverband sowie weiteren versucht, im Rahmen der Kampagne „Make Holiday Greener“ die Besucher zum Strom sparen zu ermutigen, auf die Umwelt zu achten und den Strand sauber zu halten. „Irrwitziger Weise wurden hierzu „weltverbessernde Broschüren“ gedruckt, die eher DinA5-Fresszetteln ähnelten und die dann auch noch – verbotener Weise – am Strand verteilt wurden“, so der Kommunikationsberater Michael Oehme. Das Verteilen von Zetteln und Broschüren steht in Mallorca nämlich unter Strafe und kann polizeilich verfolgt werden.
Fazit: Lieblose Maßnahmen, die im Sinne der Eigen-PR Veränderungen hervorrufen sollen – sind kontraproduktiv. Das PR-Desaster am Ballermann von 2013 ist ein Beispiel dafür und bietet der Presse Futter für Kritik. Der oben erwähnte Videobeitrag auf Bildzeitung Online ist daher verständlich.