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orangeblue relations gmbh

Agentur

Sind Schauspieler auf den Hund gekommen?


28. Juni 2010, 10:50
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

BFFS richtet Appell an seine Mitglieder, sich gegen
Lohndumping zur Wehr zu setzen. Tarifverhandlungen werden
angestrebt.

Pro Drehtag erhält ein Hund mindestens 350 Euro Gage – genauso
viel wie Profi-Schauspieler, die aktuell für eine Polizeiserie gecastet
werden. „Selbst für renommierte Produktionen mit berühmten
Regisseuren werden Schauspieler engagiert, die teilweise sogar
weniger als 350 Euro verdienen“, erläutert Heinrich Schafmeister,
Schauspieler und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Filmund Fernsehschauspieler (BFFS). Der BFFS macht auf diesen
Missstand mit einem Appell aufmerksam: „Wir bitten alle
Schauspieler, solche hundeelenden Dumpingangebote zu
boykottieren.“

Der Appell des BFFS, der im Rahmen einer außerordentlichen
Mitgliederveranstaltung am 26. Juni 2010 auf dem Filmfest München thematisiert wird, richtet sich auch an alle Agenten in Deutschland. In jüngster Zeit waren immer wieder Drehanfragen publik geworden, die sogar noch unter 350 Euro liegen. „Die ganze Branche ächzt, immer weniger Produktionen werden mit immer geringeren Budgets in Auftrag gegeben“, konstatiert Heinrich Schafmeister und folgert, „diese hundeelenden Angebote sind nun die Folge.“ Unter der Mailadresse @email sollen zukünftig Dumpinganfragen gesammelt und transparent gemacht werden. Auch wenn der Ton noch amüsant klingen mag – die Angelegenheit ist dem BFFS sehr ernst: Als stärkster Berufsverband der Branche mit rund 1.500 Mitgliedern verweist der BFFS auf seine Tariffähigkeit und kündigt an, so schnell wie möglich Tarifverhandlungen führen zu wollen. „Wir wollen verbindliche Regelungen über die ,angemessene Vergütung’ von Schauspielern bei Film- und Fernsehproduktionen treffen“, so Heinrich Schafmeister. Aus Sicht des BFFS wird bei den
Tarifverhandlungen – neben anderen wesentlichen Aspekten einer
angemessenen Vergütungsstruktur – ein Sockelbetrag, der nicht
unterschritten werden darf, eine wichtige Rolle spielen. Schafmeister: „Diese Untergrenze ist für Schauspieler nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht notwendig, sondern auch eine Frage der Achtung vor unserem Beruf. Und natürlich kann eine Schauspielergage nicht als ,angemessen’ bezeichnet werden, wenn sie noch spärlicher ausfällt, als die eines Hundes am Set.“

Der BFFS – Bundesverband der Film- und
Fernsehschauspieler e.V.

Der BFFS vertritt die Interessen der Film- und Fernsehschauspieler in Deutschland. Seit seiner Gründung im April 2006 stellt der Bundesverband mit rund 1.500 Mitgliedern heute den größten Interessenverband der nationalen Film- und Fernsehindustrie.
Hauptanliegen ist eine erfolgreiche und im internationalen Kontext
konkurrenzfähige Film- und Fernsehindustrie mit transparenten und fairen Regeln für alle Beteiligten. In dem Bewusstsein, dass Schauspieler Rückrat und Gesicht einer wichtigen Branche mit hohem Zukunftspotential sind, pflegt der Bundesverband eine enge Vernetzung mit Politik, Sendern, Produzenten und anderen Filmverbänden. Zu den Zielen des BFFS zählen die Schaffung fairer Arbeitsbedingungen und verlässlicher sozialer Standards, sowie die Förderung, Ermöglichung und der Schutz künstlerischer Qualität in Ausbildung und Produktion.

Abdruck honorarfrei. Beleg erbeten.

Weitere Informationen:
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Conny Friedrich
Torstr. 218
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Tel.: 030/284878-0
Fax: 030/284878-20
mailto: @email

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