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Hong Kong Trade Development Council (HKTDC)

Unternehmen

Verschiedene Kulturen verbinden sich erfolgreich – Deutsche Unternehmer in Hongkong


23. Oktober 2013, 11:28
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Beständigkeit und Glaubwürdigkeit sind wichtige wirtschaftliche Eigenschaften, so lautet eine der Aussagen von Sylvia Schroll-Machl, Autorin des Buches „Doing Business with Germans“. Ihre Beobachtung beruht auf der Entwicklung der deutschen Geschäftswelt in Hongkong während der letzten Jahrzehnte. Die Mehrheit der etwa 3.000 Deutschen in der Metropole ist im Handel oder der Produktion tätig.

„Die deutsche Gemeinde hier war schon immer sehr stabil“, berichtet Wolfgang Ehmann. Als Executive Director der AHK in Hongkong hat er einen guten Überblick über die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Metropole. „Deutsche Unternehmen denken langfristig und prüfen Investitionen sorgfältig. Wenn die Entscheidung gefallen ist, wird sie dann auch konsequent umgesetzt“.

Deutschland ist Hongkongs wichtigster europäischer Handelspartner. Bei der Mehrzahl der Produkte handelt es sich um Re-exporte zum und vom chinesischen Festland. Nach Zahlen des statistischen Bundesamtes exportierte Deutschland 2012 Waren im Gesamtwert von 7.3 Milliarden USD nach Hongkong, darunter hauptsächlich Maschinen, Lebensmittel, Luxusgüter wie Autos sowie elektrische- und elektronische Geräte.

Für die 620 mit eigenem Büro in Hongkong ansässigen deutschen Unternehmen ist die Metropole das Tor zum chinesischen Festland und zum asiatischen Raum. Auch wenn der Export von Hongkong nach Deutschland 2012 bedingt durch den Nachfragerückgang in Europa um 13 Prozent rückläufig war, sieht Ehmann darin keinen Trend für die Deutsch-Hongkonger Wirtschaftsbeziehungen.

„Statistiken sind heikel. Die Frage nach dem Zustand der Wirtschaftsbeziehungen betrachte ich eher in einem übergreifenden Kontext. Dazu gehören die Anwesenheit deutscher Unternehmen und Auswanderer und die Entwicklung der deutschen Geschäftswelt in den letzten Jahren. Es gab Höhen und Tiefen, aber im Großen und Ganzen herrscht Stabilität. Die Rolle Hongkongs als Handelsplattform für China und andere Länder in der Region, ist für die deutschen Unternehmen immer noch attraktiv,“ erläutert Ehmann.

Diese Sicht teilt Tobi Doeringer, seit 17 Jahren in Hongkong ansässiger Unternehmer: „Hongkong ist der beste Platz in der Welt, um Geschäfte zu machen. Es ist leicht, ein Geschäft in Hongkong zu starten und man muss nicht viel reisen, weil jeder, der ein internationales Geschäft betreibt, nach Hongkong kommen muss. Vor 20 Jahren griff man noch tief in die Tasche, um von einem Ort zum anderen zu fliegen, Aber die Welt wird vernetzter und Hongkong als Tor zu China ist inzwischen viel leichter zu erreichen.“

Doeringer, der sein IT-Unternehmen mit 23 Jahren in Hongkong gründete, spricht aus Erfahrung. Seit der Gründung hat sich sein Unternehmensportfolio um weitere Sparten vergrößert. Seine Hongkonger Holding Vabella umfasst acht Unternehmen, darunter ein Handelshaus und ein Unternehmen, das Gepäck herstellt und vertreibt. Er ist zudem bemüht, jungen Deutschen, unter anderem Praktikanten von seiner früheren Alma Mater, der WHU – Otto Beisheim School of Management, den Standort Hongkong schmackhaft zu machen. „Das Feedback ist meist positiv,“ so Doeringer.

Alexander Kaymer begann seine unternehmerische Karriere 2006 in Hongkong. Aufgewachsenen in Dortmund, absolvierte er sein Jurastudium in Frankfurt und Australien und startete in einer Hongkonger Unternehmensberatung. 2010 gehörte er dann zu den Gründern der Unternehmensberatung Kayro Solutions und nahm eine Tätigkeit für die DONNA Cooperation Ltd. auf. Das OEM-Unternehmen ist auf die Produktion von hochwertigem Kochgeschirr spezialisiert und stellt unter anderem drei Marken für das deutsche Unternehmen Josef-Schulte-Ufer KG her.

Alexander Kaymer ist überzeugt, dass für den Erfolg eines OEM-Unternehmens die internationale Kundenbasis sehr wichtig ist. Der Standort Hongkong habe am Erfolg des Unternehmens erheblichen Anteil: „Die Produkte werden in unseren Fabriken in Guandong und Ningbo hergestellt. Unsere Kunden, auch die aus Europa und den USA, verfügen über Hongkonger Büros. Wir bieten ihnen vor Ort verschiedene Dienstleistungen oder organisieren Meetings, je nach Wunsch. Die weiteren Vorzüge Hongkongs sind eine ausgezeichnete Infrastruktur für Unternehmen, die sprachlichen Vorteile und das einfache und transparente Steuersystem im Vergleich zum Festland.“

Wolfgang Ehmann ergänzt, dass manche deutschen Unternehmen ihr Geschäft direkt auf dem Festland starten, um dann zu merken, welche Vorzüge Hongkong bietet. „Ich persönlich empfehle kleineren Unternehmen, Hongkong den Vorzug zu geben. Natürlich kommt es immer darauf an, was man plant, aber die Metropole macht es Ausländern leicht, sich anzupassen.“

Unterschiedliche kulturelle Gepflogenheiten sind überwindbar. So ist die sogenannte deutsche „Direktheit“ manchmal nicht kompatibel mit den örtlichen Gewohnheiten. „In Hongkong und China kann es deutlich länger dauern, bis eine Entscheidung getroffen wird. Deutsche erwarten aber schnelleres Handeln. Sie wirken dadurch manchmal zu direkt und fordernd. Andererseits gibt es mittlerweile viele Einheimische, die genau diese Art schätzen. Mittlerweile muss ich mich durch meine lange Zeit in Hongkong, selbst umstellen, wenn ich mit Europäern kommuniziere,“ erläutert Doeringer.

Auch das deutsche Bedürfnis nach Präzision hebt sich ab. Dazu erklärt Alexander Kaymer, „Die Deutschen sind sehr detailorientiert. In unseren Fabriken stellen wir 30.000 Töpfe her und manchmal ist es schwierig, den Arbeitern zu erklären, dass die Qualität eines Topfes vom ersten bis zum allerletzten, denselben, hochwertigen Standard erfüllen muss. Solche Dinge lassen sich aber durch eine entsprechende Qualitätssicherung lösen.“

Kaymer glaubt daran, dass die Stadt noch mehr tun könnte, um ihre Vorzüge international bekannt zu machen. „Viele Leute kennen gar nicht all die Vorteile, die Hongkong bietet. Viele deutsche Unternehmen glauben immer noch, sie müssten nach Festlandschina, um dort Geschäfte machen zu können.“

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