„Das Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager Sandbostel enthüllte am Tag der Befreiung – genau heute vor 68 Jahren – die grausamen Konsequenzen des nationalsozialistischen Terrors und Rassenwahns. Gnadenlos und unmenschlich war die Behandlung insbesondere der sowjetischen Kriegsgefangenen, eine der größten Opfergruppen des Lagers, sowie der zu Kriegsende aus dem KZ Neuengamme verschleppten 9.000 Häftlingen. Seit 1939 durchlitten Hunderttausende von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern den Lageralltag in Sandbostel. Ohne die Zeitzeugen wird es viel schwerer, gerade der jungen Generation begreiflich zu machen, welche Auswirkungen Verblendung, Intoleranz, Hass und Rassenwahn haben können – und wie unentbehrlich Wachsamkeit und Zivilcourage sind. Umso wichtiger ist es, dass wir authentische Orte wie das Lager Sandbostel in die Lage versetzen, vom Geschehenen zu berichten. Sandbostel ist bundesweit das einzige NS-Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager, in dem historische Gebäudesubstanz in diesem Umfang erhalten ist.“
Bernd Neumann weiter: „Mit der Unterstützung der Gedenkstätten an authentischen Orten der NS-Terrorherrschaft trägt die Bundesregierung der historischen und moralischen Verpflichtung Deutschlands Rechnung, das würdige Gedenken an die Opfer zu bewahren. Die Gedenkstätten dokumentieren jedoch nicht nur das Geschehene, sondern sie stellen auch die wichtige Frage nach Ursachen und Verantwortung. Ich bin zuversichtlich, dass die Gedenkstätte Sandbostel mit ihren engagierten Mitarbeitern bei dieser Aufgabe einen bedeutenden Beitrag leisten wird!“
Anlässlich der Gedenkfeier zum 68. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers Stalag X-B in Sandbostel bei Bremervörde wurde die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte heute von Kulturstaatsminister Bernd Neumann gemeinsam mit Ministerpräsident Stephan Weil und der niedersächsischen Kultusministerin Frauke Heiligenstadt eröffnet. Von den rund 2 Mio. Euro Gesamtkosten der Umgestaltung der Gedenkstätte hat der Bund rund 712.000 Euro getragen.
Weitere Informationen unter: www.stiftung-lager-sandbostel.de
