Die Duisburger Kommunikationsagentur cantaloop entwickelte die begleitende Kampagne, welche in ihrer Art bisher einzigartig in Deutschland ist. Unter der appelativen Headline „Mach doch keinen Stress!” sprechen die Kreativen die Zielgruppe persönlich an. Im Grunge-Look präsentieren sich die Plakate mit dem Null-Toleranz-Logo, welches von Hand „gescratcht" wurde. Scratching bezeichnet das mutwillige Zerkratzen von (Glas-)Oberflächen im öffentlichen Raum – ein typischer Vandalismus-Schaden in Bussen und Bahnen. „Die Aktion der DVG ist konsequent und wichtig. Deshalb braucht sie eine unmissverständliche Kommunikation”, erklärt Tom Hoffmann, Creative Director bei cantaloop. „Wir setzen sowohl die visuellen Stilmittel als auch die Sprache unserer Zielgruppe ein. Der Slogan 'Bleib cool. Zeig Respekt' ist als deeskalierender Appell direkt an die Jugendlichen gerichtet."
Die Entwicklung der Kampagne war für cantaloop eine besondere Herausforderung. Zum einen sollte die Zielgruppe direkt erreicht werden, zum anderen wollte man sich natürlich nicht auf dasselbe Niveau herablassen. Diese Gratwanderung scheint cantaloop in Rekordzeit hervorragend gelungen zu sein. Denn schon in den ersten Wochen der Aktion verzeichnete die DVG einen Rückgang von Vandalismusschäden und Übergriffen in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die schnörkellose direkte Ansprache auf Plakaten, Flyern und Scheibenaufklebern macht unmissverständlich klar, wer in den Fahrzeugen der DVG das Sagen hat. Diese klare Sprache trifft auch den Nerv der Bevölkerung, wie man an den zahlreichen positiven Online-Kommentaren ablesen kann. Zudem löste die Kampagne eine spannende politische Debatte in Düsseldorf aus. Zwar wurde die Duisburger Sicherheitsaktion teils als zu martialisch empfunden, jedoch plädieren jetzt alle Fraktionen dafür, dass Service- und Sicherheitsmitarbeiter in Stadt- und U-Bahnen eingesetzt werden.
Torsten Hiermann, Leiter Unternehmenskommunikation bei der DVG, bewertet diese erste deutsche Null-Toleranz-Kampagne positiv: „Der ÖPNV wird in allen deutschen Großstädten mit diesem Problem konfrontiert. Wir haben in Duisburg eine gute Lösung gefunden, die sehr viel positiven Zuspruch von unseren Fahrgästen findet – quer durch alle Bevölkerungs- und Altersschichten. Ich denke wir können schon jetzt von einer erfolgreichen Kampagne sprechen.”