Das Motto zahlt auf eine Situation ein, mit der blinde und sehbehinderte Menschen fast täglich konfrontiert sind: blockierte Leitsysteme. Gepäckstücke werden an Bahnhöfen gern auf Leitstreifen abgestellt, während es in der Stadt Auto- und Radfahrer sind, die ihre Fahrzeuge auf oder vor Leitstreifen und Querungsstellen parken. Für die Nutzer der Leitstreifen kann dies böse enden: Hindernisse sind oft zu spät erkennbar oder zwingen sie dazu, Umwege zu gehen, die nicht durch Leitstreifen markiert sind.
Selbsttest mit Langstock
Deshalb fordern die Verbände mehr Aufmerksamkeit für Leitsysteme, u.a. finden an zehn Bahnhöfen Schwerpunktaktionen statt. Menschen ohne Seheinschränkungen haben hier die Möglichkeit, ausgestattet mit Augenbinde und Langstock, selbst die Funktion eines Leitsystems zu testen.
inclusion begrüßt diese Aktion ausdrücklich. Als Hersteller von taktilen Leitsystemen hilft inclusion dabei, die Barrierefreiheit vor allem in Gebäuden zu verbessern. Bis es zum Verlegen eines taktilen Leitssystems kommt, durchlaufen die Beteiligten häufig komplexe Abstimmungsprozesse. Wenn dieses dann installiert ist, seine Funktion aber nicht erfüllen kann, ist das für die Nutzer frustrierend und gefährlich. Auch die Hersteller sollten daher jede Möglichkeit nutzen, auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Daneben sind solche Aktionen noch aus einem weiteren Grund sinnvoll: Die Erfahrung zeigt, dass sich sehr viele Menschen an Leitsystemen orientieren, wenn sie sich der Bedeutung erst einmal bewusst sind.
Jede Möglichkeit nutzen, um zu sensibilisieren
Um Planer und Entscheider auf dieses Thema aufmerksam zu machen, hat inclusion Mitte September auf dem 1. Fußverkehrskongress in Wuppertal eine ähnliche Aktion durchgeführt. An unserem Stand konnten Besucher des Kongresses mit Simulationsbrille und Langstock auf Selbsterfahrungstour gehen und lernen, wie hilfreich taktile Leitsysteme bei der Orientierung sind, gerade wenn die Sehkraft eingeschränkt ist.
