Friedrich betonte in seiner Rede: "Unsere heutige Gesellschaft und unser politisches System sind ohne Kenntnis der Geschichte und vor allem des Nationalsozialismus und seiner Folgen - einschließlich der deutschen Teilung - nicht zu verstehen. Unsere moderne Demokratie ist stabil und in ihren Grundfesten resistent gegen extremistische Entwicklungen. Zu diesen Grundfesten gehören neben den Institutionen des demokratischen Verfassungsstaates all die Menschen, die – von ganz unterschiedlichen Erfahrungen geprägt – im öffentlichen und privaten Raum für diese Demokratie einstehen. Dank diesem funktionierenden Immunssystem ist unsere freiheitliche Grundordnung nicht durch extremistische Kleinstparteien gefährdet."
Vor dem Hintergrund des 80. Jahrestages der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland am 30. Januar 2013 führt die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) vom 27. bis 29. Januar 2013 in Kooperation mit der Universität Flensburg und der Humboldt Universität Berlin die Konferenz "Volksgemeinschaft - Ausgrenzungsgemeinschaft. Die Radikalisierung Deutschlands ab 1933" durch.
Die Konferenz widmet sich den gesellschaftlichen Prozessen von Inklusion und Exklusion in Deutschland von 1933 - 1945. Mit einem interdisziplinären wissenschaftlichen Ansatz wird der Frage nachgegangen, wie es in relativ kurzer Zeit gelingen konnte, die deutsche Gesellschaft hin zu einer "Volksgemeinschaft" zu deformieren, in der die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger immer weiter ausgegrenzt wurden und der Weg in den Massenmord geebnet wurde.