Bei dem Festakt mit zahlreichen Gästen aus Politik und Wissenschaft erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann: „Vor allem die Doku-mente aus dem Zentralkomitee der SED zählen zu den am intensivsten genutzten Unterlagen der SAPMO. Sie zeigen, dass sich das Unrecht in der Diktatur bei weitem nicht nur auf das Wirken der Stasi beschränkte. Die zentralen Entscheidungen beispielsweise zur menschenverachtenden innerdeutschen Grenzpolitik wurden im Zentralkomitee der SED beziehungsweise im Politbüro getroffen. Auch über 20 Jahre nach der Deutschen Einheit ist die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in der SBZ und in der DDR eine für Staat und Gesellschaft notwendige und herausragende Aufgabe. Einen Schlussstrich unter das begangene Unrecht kann und wird es daher nicht geben!“
Der Staatsminister weiter: „Die SAPMO stellt auch deshalb eine so bedeutende Institution der Aufarbeitung der SED-Diktatur dar, weil der Gesetzgeber entschieden hatte, die Unterlagen sofort - ohne die übliche allgemeine Schutzfrist von 30 Jahren - zugänglich zu machen. Die Unterlagen der SAPMO bedeuten so einen wichtigen Zugang zu Informationen über die historische Wirklichkeit und sind auch künftig für die Aufarbeitung des SED-Unrechts unverzichtbar.“
Neben dem Archivgut aus der zentralen Leitungsebene der Parteien der ehemaligen DDR befindet sich in der SAPMO auch eine Bibliothek mit rund 1,7 Millionen Bänden. Für die Nutzung stehen in der Stiftung etwa 800 Archivbestände von Parteien und Massenorganisationen bereit. Hinzu kommen Bilder, Plakate, Tonträger und Nachlässe von Personen der DDR-Geschichte. Die SAPMO ist dem Bundesarchiv angegliedert und gehört zum Geschäftsbereich des Kulturstaatsministers.
Weitere Informationen unter: www.bundesarchiv.de