„Wir haben mindestens 2 Stunden täglich geübt und keinerlei Verbesserung erreicht“, so Nikos Mutter. Niko ist jetzt in der 2. Klasse und hat keine Vorstellung, was sich hinter Zahlen und Rechenoperationen verbirgt. Er kann sich auch nicht mündlich am Unterricht beteiligen, weil ihm jegliches Verständnis für die Mathematik fehlt. Auch die Gespräche mit der Mathematiklehrerin führten nicht weiter, außer der Empfehlung, eine Förderschule in Betracht zu ziehen, da man Niko bei seiner massiven Rechenschwäche in der Grundschule nicht helfen könne.
„In meiner Verzweiflung habe ich mich an die Beratung des BVL gewendet und dort erfahren, dass eventuell eine Dyskalkulie vorliegt. Eine Diagnose beim Kinder- und Jugendpsychiater wurde uns angeraten“, berichtet Nikos Mutter. „Die Diagnose Dyskalkulie ist für Niko und uns eine Erleichterung, weil wir endlich wissen, was die Ursache für die Probleme ist. Wir verstehen erst jetzt, dass wir mit dem vielen häuslichen Üben Niko mehr geschadet als geholfen haben. Niko bekommt jetzt eine außerschulische Dyskalkulietherapie und macht gute Fortschritte“, so Nikos Mutter.
Von einer Dyskalkulie (Rechenstörung) sind circa 5 - 6% aller Menschen betroffen. Lehrer und Eltern wissen leider noch immer nicht ausreichend darüber Bescheid, was sich hinter einer Dyskalkulie verbirgt und wie mit dieser Störung umgegangen werden muss. Dabei kann eine frühzeitige fachkompetente Diagnose und Therapie wirksam helfen. In einer Einzelförderung wird dem Schüler ein Mengen- und Zahlenverständnis vermittelt und dann erste Rechenoperationen durchgeführt. Es kann so mit qualifizierter Unterstützung eine gute Absicherung der mathematischen Fertigkeiten erreicht werden. Der BVL weist darauf hin, wie wichtig die Dyskalkulietherapie ist, da sich die Störung nicht nur schulisch auswirkt, sondern auch bei vielen Dingen des praktischen Lebens. Schule und Elternhaus sind so gefordert, möglichst frühzeitig zu intervenieren, um nachhaltig den Weg durch die Schule, Ausbildung und Beruf zu unterstützen.
Weitere Informationen zum Thema und zum Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. sind im Internet unter www.bvl-legasthenie.de abrufbar.
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Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. besteht seit über 30 Jahren und ist eine Interessenvertretung von Betroffenen und deren Eltern sowie von Fachleuten (Pädagogen, Psychologen, Ärzten, Wissenschaftlern und im sozialen Bereich Tätigen), die sich in Theorie und Praxis mit der Legasthenie und Dyskalkulie auseinandersetzen. Er trägt dazu bei, dass gesetzliche Grundlagen und wissenschaftliche sowie praktische Möglichkeiten der Hilfe in allen Bundesländern geschaffen und verbessert werden. Durch persönliche Beratung, Informationsschriften und Hinweise auf geeignete Literatur sollen die Eltern die Schwierigkeiten ihrer betroffenen Kinder besser verstehen lernen.
Der BVL fördert durch wissenschaftliche Kongresse und Veröffentlichungen die Forschung und den wissenschaftlichen Dialog unter Fachleuten aller beteiligten Disziplinen. Durch Informationen und Zusammenarbeit mit den Medien macht der BVL die Probleme der Legastheniker und Dyskalkuliker bekannt.
Weitere Informationen zum Thema Legasthenie und über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. sind im Internet unter www.bvl-legasthenie.de abrufbar.