Die Zahlen sind erschreckend: Täglich werden 6.000 Mädchen weltweit beschnitten. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit etwa 150 Millionen Frauen unter den Spätfolgen, einige verbluten sogar infolge dieser Verstümmelung. Der Eingriff verursacht zudem schwerwiegende psychische und körperliche Schäden, mit denen Frauen ihr Leben lang zu kämpfen haben.
Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt etliche Initiativen zur Überwindung dieser Praktik. Um den vielfältigen Einflussfaktoren auf die Praktik gerecht zu werden, fördert das BMZ einen ganzheitlichen Ansatz. Aufklärung, Sensibilisierung und Dialog werden dabei kombiniert mit einer nachhaltigen Stärkung der Leistungsfähigkeit von staatlichen und privaten Organisationen sowie mit Politikberatung auf nationaler und internationaler Ebene.
Im Rahmen des Politikdialoges der Bundesregierung werden Verpflichtungen der Partnerländer zu Achtung, Schutz und Gewährleistung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen regelmäßig eingefordert und umgesetzt. Das BMZ setzt sich mit von weiblicher Genitalverstümmelung betroffenen Kooperationsländern nachdrücklich für eine Ratifizierung des Maputo-Protokolls und damit für die Durchführung von Maßnahmen gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein.
In vielen Ländern gibt es Erfolge, so zum Beispiel in Togo, wo letztes Jahr die Abschaffung der Genitalverstümmelung gefeiert wurde. Gleichzeitig entstehen aber auch neue Gefahren durch zunehmende Islamisierungstendenzen in einigen Ländern. "Wir müssen zudem verhindern, dass existierende Verbote gegen weibliche Genitalverstümmelung wieder aufgehoben werden. Wir brauchen weltweit eine Stärkung der Frauenrechte", so Kopp.