Direkt zum Inhalt
Bundespresseamt

Institution

Parlamentarische Staatssekretärin Gudrun Kopp: Deutsche Entwicklungszusammenar­beit setzt sich nachdrücklich ein gegen Genitalverstümmelung


06. Februar 2013, 11:53
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Zum Internationalen Aktionstag gegen weibliche Genitalverstüm­melung fordert Gudrun Kopp, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bun­desminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: "Es gilt, eine klare Sprache voranzustellen: Hierbei handelt es sich um Verstümmelun­gen – nicht um Beschneidungen! Genitalverstümmelungen bei Mädchen und Frauen sind grausame Menschenrechtsverletzungen, die weltweit geächtet werden müssen. Der Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung braucht noch mehr politische Unterstützung. Die deutsche Entwicklungszusammenar­beit setzt sich seit langem nachdrücklich gegen Genitalverstümmelungen ein."

Die Zahlen sind erschreckend: Täglich werden 6.000 Mädchen weltweit be­schnitten. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leiden welt­weit etwa 150 Millionen Frauen unter den Spätfolgen, einige verbluten sogar infolge dieser Verstümmelung. Der Eingriff verursacht zudem schwerwiegen­de psychische und körperliche Schäden, mit denen Frauen ihr Leben lang zu kämpfen haben.

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt etliche Initiativen zur Über­windung dieser Praktik. Um den vielfältigen Einflussfaktoren auf die Praktik gerecht zu werden, fördert das BMZ einen ganzheitlichen Ansatz. Aufklä­rung, Sensibilisierung und Dialog werden dabei kombiniert mit einer nachhalti­gen Stärkung der Leistungsfähigkeit von staatlichen und privaten Organisati­onen sowie mit Politikberatung auf nationaler und internationaler Ebene.

Im Rahmen des Politikdialoges der Bundesregierung werden Verpflichtungen der Partnerländer zu Achtung, Schutz und Gewährleistung der Menschen­rechte von Frauen und Mädchen regelmäßig eingefordert und umgesetzt. Das BMZ setzt sich mit von weiblicher Genitalverstümmelung betroffenen Ko­operationsländern nachdrücklich für eine Ratifizierung des Maputo-Proto­kolls und damit für die Durchführung von Maßnahmen gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein.

In vielen Ländern gibt es Erfolge, so zum Beispiel in Togo, wo letztes Jahr die Abschaffung der Genitalverstümmelung gefeiert wurde. Gleichzeitig entste­hen aber auch neue Gefahren durch zunehmende Islamisierungstendenzen in einigen Ländern. "Wir müssen zudem verhindern, dass existierende Ver­bote gegen weibliche Genitalverstümmelung wieder aufgehoben werden. Wir brauchen weltweit eine Stärkung der Frauenrechte", so Kopp.

Kontakt