Sparsamer und schneller zugleich – so hat Audi die 24 Stunden von Le Mans 2013 mit dem R18 e-tron quattro und seinen Fahrern Loïc Duval (F), Tom Kristensen (DK) und Allan McNish (GB) gewonnen. Wichtige Fakten nach der 81. Ausgabe des Rennens.
Schneller und effizienter: Der siegreiche Audi R18 e-tron quattro von Loïc Duval/Tom Kristensen/Allan McNish (F/DK/GB) mit der Startnummer „2“ legte in Le Mans 34 Boxenstopps ein und benötigte dafür 47 Minuten und 14,799 Sekunden. Dabei standen bei 58 Liter erlaubtem Tankvolumen theoretisch maximal 1.972 Liter Dieselkraftstoff zur Verfügung. Der Toyota Nummer „8“ auf Platz zwei des Rennens benötigte für 30 Stopps 43 Minuten und 20,111 Sekunden, konnte aufgrund eines Tankvolumens von 76 Litern aber bis zu 2.280 Liter Ottokraftstoff nachtanken. Audi war nicht nur schneller, sondern der gesamte Rennwagen einschließlich TDI-Antrieb auch effizienter.
Beste Effizienz: Audi entschied in Le Mans nicht nur die Rennwertung, sondern auch den Effizienzindex für sich. Marc Gené/Lucas di Grassi/Oliver Jarvis (E/BR/GB) gewannen mit der Startnummer „3“ die Michelin Green X Challenge vor Duval/Kristensen/McNish und dem Toyota mit der Nummer „7“.
Volles Dutzend: Das Audi-Le-Mans-Debüt war im Jahr 1999, ihren ersten Sieg feierte die Mannschaft 2000, ihren zwölften in der Saison 2013.
Komprimierte Stärke: Keine andere Marke war jemals zuvor in so kurzer Zeit so erfolgreich wie Audi. Bis heute hat die Marke zwölf Mal bei 15 Anläufen gewonnen. Das entspricht einer Siegquote von 80 Prozent. Die Konzernschwester Porsche kommt auf 16 Gesamtsiege, sie verteilen sich auf einen Zeitraum von 28 Jahren zwischen 1970 und 1998. In absoluten Zahlen hat Porsche bei 63 Starts 16 Gesamtsiege erzielt.
Kraftvoller Auftritt: Audi-Motorentechnologie erreicht sogar eine Siegquote von 86,7 Prozent in Le Mans, denn ein von Audi Sport entwickelter V8-Biturbo-Motor trieb den 2003 siegreichen Rennwagen der Konzernschwester Bentley an.
Starkes Team: Zehn seiner zwölf Siege hat Audi gemeinsam mit der Mannschaft von Reinhold Joest erreicht. Das Team aus dem Odenwald war bereits vor dem Einstieg von Audi erfolgreich und hat nun seinen 14. Triumph an der Sarthe erzielt. Personell war Joest Racing zudem 1994 bei dem Sieg von Dauer Racing und 2003 bei dem Erfolg von Bentley maßgeblich beteiligt.
Vorsprung ausgebaut: 2005 überholte Tom Kristensen mit seinem siebten Sieg den sechsmaligen Gewinner Jacky Ickx aus Belgien in der ewigen Bestenliste. Nun gelang dem Dänen der neunte Erfolg. Aus dem Kreis der noch aktiven Le-Mans-Piloten ist sein nächster Verfolger in dieser Wertung ausgerechnet Teamkollege Allan McNish mit drei Siegen. Statistisch gesehen kann der Rekord Kristensens also frühestens 2020 überboten werden – dazu müsste McNish allerdings bis zu seinem 50. Lebensjahr aktiv bleiben, ab sofort in jedem Jahr gewinnen und dürfte nicht mehr mit Tom Kristensen antreten ...
13 Pokale: Tom Kristensen hält mit 9 Siegen bei 17 Starts eine 53-prozentige Erfolgsquote in Le Mans. Insgesamt 13 Mal stand der Däne bislang auf dem Podium. Bei vier Starts kam sein Auto nicht ins Ziel. Somit war „Mister Le Mans“ im Fall einer Zielankunft nie schlechter als Dritter.
Großes Publikum: Den 90. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans verfolgten 245.000 Zuschauer vor Ort – 5.000 mehr als ein Jahr zuvor.
20 aus 9: Die neun Audi-Werksfahrer aus dem aktuellen Le-Mans-Aufgebot vereinigen nach dem jüngsten Erfolg 20 Siege bei dem Langstrecken-Klassiker auf sich.
Vier Mal 30: Zum 30. Mal hat ein deutscher Hersteller das Langstrecken-Rennen an der Sarthe gewonnen. Loïc Duval ist der 30. Franzose, der sein Heimrennen für sich entschieden hat. Ebenso verbuchten Rennwagen mit geschlossener Karosserie und Motoren mit Turboaufladung ihren 30. Sieg.
29 Pokale: Seit 1999 hat Audi zwölf erste, sechs zweite und elf dritte Plätze errungen – das sind 29 Podiumsplätze.
Premiere: Ein Debüt gelang dabei Loïc Duval. Der Franzose war zum fünften Mal in Le Mans am Start, kam aber vor 2013 noch nie unter den ersten drei ins Ziel. Sein erstes Podiumsergebnis war sogleich der Sieg.
Aus 2 wird 1: Die Startnummer „2“ gewann in diesem Jahr die 24 Stunden von Le Mans. Zuvor war in der Geschichte des Wettbewerbs sechs Mal ein späterer Sieger mit der Nummer „2“ unterwegs, darunter Audi 2008 und 2011.
Zweiter Sieg: Der Audi R18 e-tron quattro mit der Chassisnummer „302“ hat bereits die 6 Stunden von Silverstone für sich entschieden und gewann nun die 24 Stunden von Le Mans.
Dritter Sieg: Audi ist bei den ersten drei WEC-Saisonrennen 2013 in Silverstone, Spa und Le Mans ungeschlagen.
Vierter Sieg: Einschließlich des Erfolgs bei den 12 Stunden von Sebring hat der Audi R18 in diesem Jahr bereits seinen vierten Sportwagen-Sieg eingefahren.
Achter Sieg: Zum achten Mal seit 2006 hat ein Rennwagen mit Dieselantrieb die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Audi verbuchte sieben dieser Erfolge (R10 TDI: 3; R15 TDI: 1; R18 TDI: 1; R18 e-tron quattro: 2).
22. Sieg: Michelin, Reifenpartner von Audi, ist der 22. Erfolg beim Heimspiel gelungen.
64 Reifen: Der siegreiche Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer „2“ hat die Distanz mit 16 Sätzen Reifen bewältigt. Bis zu vier Stints sind einzelne Reifensätze genutzt worden.
Klare Dominanz: Gab es vor einem Jahr in Le Mans 19 Führende, so sank der Wert in diesem Jahr auf sechs. Von den 348 absolvierten Runden lag Audi in 344 Umläufen vorn. Ab 21.47 Uhr – also kurz vor Beginn der achten Rennstunde – behauptete sich die Nummer „2“ mit Loïc Duval/Tom Kristensen/Allan McNish an der Spitze.
Weiterer „Grand Slam“ des Motorsports: Wie schon 2011 und 2012 verbuchte Audi in Le Mans die Trainingsbestzeit, die schnellste Rennrunde und den Gesamtsieg.
Neue Technologien: Der digitale Innenspiegel mit AMOLED-Bildschirm und die LED-Scheinwerfer mit Matrix-Beam-Technologie und integriertem Kurvenfahrlicht sind zwei zukunftsweisende Technologien im Audi R18 e-tron quattro, die das Potenzial besitzen, künftig auch in Serienautomobilen verwendet zu werden.
Folge-Wirkung: Seit 2010 hat Audi vier Mal in Folge an der Sarthe gewonnen. Nur zwischen 2004 und 2008 war die Marke mit fünf Siegen in ununterbrochener Sequenz noch erfolgreicher.
Lange Neutralisierungen: Zwölf Mal übernahm das Safety-Car das Kommando. So ergaben sich 2013 in der Summe fünf Stunden und 27 Minuten Rennunterbrechung. Ein Jahr zuvor waren es nur 2:22 Stunden gewesen.
Kurze Distanz: Diese Unterbrechungen zusammen mit dem unstetigen Wetter waren die entscheidenden Faktoren dafür, dass die Sieger in diesem Jahr nur 348 Runden weit kamen. Das entspricht einer Distanz von 4742,892 Kilometern und einem Schnitt von 197,446 km/h. Seit Audi in Le Mans am Start ist, waren diese Zahlen nur einmal noch kleiner. Aufgrund heftigen Regens betrug die Renndistanz im Jahr 2001 nur 4.367,2 Kilometer für die Sieger Frank Biela/Tom Kristensen/ Emanuele Pirro im Audi R8.
Acht Mal Erster: Audi startete in Le Mans zum achten Mal von Platz eins. Loïc Duval gelang die Bestzeit. Im Rennen fuhr André Lotterer die schnellste Runde.
Hohe Ankunftsquote: 42 von 56 gestarteten Teilnehmern sahen in Le Mans das Ziel – also genau drei Viertel des Starterfeldes. Im Vorjahr war die Ausfallquote mit 41 Prozent um 16 Prozentpunkte höher. Bei Audi belief sich die Ausfallquote wie schon im vergangenen Jahr auf 0 Prozent. Alle drei Hybrid-Sportwagen sahen das Ziel.
Die richtige Wahl: Die hoffnungsvollsten französischen Talente werden in Le Mans mit dem Prix Jean Rondeau belohnt. 2002 erging der Preis an Benoît Tréluyer, 2008 an Loïc Duval. Beide wurden später mit Audi Gesamtsieger in Le Mans.