In der Marken-Wertung der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC war Audi bereits seit August uneinholbar. Beim Finale in Schanghai gewannen die Audi-Werksfahrer Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer als Dritte des Rennens auch die Fahrer-Wertung – vorbehaltlich der offiziellen Veröffentlichung der Resultate durch die FIA. Der zweite Titel krönt eine erfolgreiche Debütsaison des ersten Hybrid-Sportwagens von Audi.
Audi prägte die neue FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC nicht nur durch den doppelten Titelgewinn: Fünf Mal sicherte sich das Team den besten Startplatz und fünf Mal in acht Läufen gelang einem Audi R18 der Gesamtsieg – darunter der elfte Erfolg der Marke bei den 24 Stunden in Le Mans. Dabei erzielte der Audi R18 e-tron quattro den ersten Sieg eines Hybridsportwagens bei dem Langstrecken-Klassiker.
Ein intensiver Zweikampf mit Toyota prägte die zweite Saisonhälfte – so auch das Finale in China. Den neuen Weltmeistern genügte im Hybrid-Sportwagen mit der Startnummer „1“ der dritte Platz bei den 6 Stunden von Schanghai zum Titelgewinn. Ihr Vorsprung in der Tabelle beträgt nun 13,5 Punkte. Drei Einzelsiege hat sich das Fahrertrio in dieser Saison gesichert, drei zweite Plätze komplettieren die Bilanz.
Auch der zweite Tabellenrang geht an eine Audi-Fahrermannschaft: Tom Kristensen/Allan McNish, die in China aus der ersten Reihe gestartet waren, erreichten im Rennen den zweiten Platz hinter dem Toyota von Nicolas Lapierre/Alexander Wurz. Sieben Podiumsplätze, darunter der Auftaktsieg bei den 12 Stunden von Sebring zusammen mit Dindo Capello, stehen in der Saisonbilanz des dänisch-schottischen Audi-Duos. Darüber hinaus waren sie die effizienteste Kombination im Feld: In sieben von acht Saisonläufen ging der Preis Michelin Green X Challenge an die Startnummer „2“.
Der Titelgewinn mit dem R18 e-tron quattro in China komplettiert eine einzigartige Langstrecken-Saison von Audi. Mit dem GT3-Sportwagen R8 LMS hat Audi in diesem Jahr bereits die 12 Stunden von Bathurst und die 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, in Spa und in Zolder für sich entschieden.
Stimmen nach dem Rennen
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Es ist schön, dass wir nach der Marken-Weltmeisterschaft auch die Fahrer-Weltmeisterschaft für uns entscheiden konnten. Leider konnten wir das Jahr nicht mit einem Sieg in China abschließen. Wir haben sehr starke Konkurrenz, das ist ein großer Ansporn, für das nächste Jahr hart zu arbeiten.“
Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Nun haben wir alle Titel gewonnen. Glückwunsch an Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer. Tom Kristensen und Allan McNish haben sich in China stark zurückgemeldet, auch wenn es zum Sieg nicht gereicht hat. Beide Mannschaften haben am Ende einer harten Saison fehlerfreie Boxenstopps umgesetzt. Die WEC ist eine tolle neue Meisterschaft, und wir haben sie als Erste gewonnen.“
Tom Kristensen (Audi R18 e-tron quattro #2): „Diese Strecke hat unseren japanischen Mitbewerbern besonders gut gelegen. Glückwunsch zum Rennsieg! Ich freue mich gleichzeitig auch über ein gutes Rennen von Allan, unserem Team und mir. Auf den Titel hatten wir aus einem einfachen Grund keine Chance: Auch unsere Gegner im Titelkampf fuhren einen Audi, und diese Autos fallen einfach nicht aus. Marcel, André und Ben haben sich den Titel mit ihren Leistungen wirklich verdient.“
Allan McNish (Audi R18 e-tron quattro #2): „Platz zwei war das Beste, was wir heute erreichen konnten. Wir haben das Maximum aus dem Auto und den Reifen geholt, aber Toyota war einfach schneller. Glückwunsch an Marcel, André und Ben zum Weltmeistertitel. Sie waren unglaublich gut. Wir treten gegeneinander an, arbeiten als Team aber zusammen.“
Marcel Fässler (Audi R18 e-tron quattro #1): „Ich möchte Audi sehr herzlich danken, denn ohne diese Marke hätte ich einen solchen Erfolg nie erleben können. Ich habe Super-Teamkollegen und ein erstklassiges Team. Mir bedeutet der Titel enorm viel. Es ist ein schönes Gefühl, Weltmeister zu sein.“
André Lotterer (Audi R18 e-tron quattro #1): „Le Mans und den Weltmeistertitel zusammen zu gewinnen, ist einfach Spitze. Und ich freue mich, diesen Erfolg mit Marcel und Ben zu teilen. Wir sind drei wirklich gute Freunde. Ein riesiges Dankeschön an Audi und an unser Team. Unser Auto war immer Spitze. Leider hat es heute für den Sieg nicht gereicht, aber wir können nach dem Titelgewinn sehr zufrieden sein.“
Benoît Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro #1): „Ich bin mehr als zufrieden nach dieser schönen Saison. Der Weltmeistertitel ist ein schöner Abschnitt in der eigenen Biografie. Vielen Dank an Audi für die gute Saison.“
Ergebnis Rennen
1. Wurz/Lapierre (Toyota) 191 Runden
2. Kristensen/McNish (Audi R18 e-tron quattro) + 58,570 Sek.
3. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro) + 1.42,814 Min.
4. Belicchi/Cheng/Primat (Lola-Toyota) – 6 Runden
5. Brabham/Chandhok/Dumbreck (HPD-Honda) – 6 Runden
6. Kane/Leventis/Watts (HPD-Honda) – 9 Runden
7. Martin/Graves/Beche (Oreca-Nissan) – 11 Runden
8. Dalziel/Potolicchio/Sarrazin (HPD-Honda) – 11 Runden
9. Lahaye/Nicolet/Pla (Morgan-Nissan) – 12 Runden
10. Kaffer/Minassian/Perez Companc (Oreca-Nissan) – 12 Runden