Nach einem verkürzten ersten Trainingstag für die Jubiläumsausgabe der 24 Stunden von Le Mans (Start am Samstag um 15 Uhr) liegen alle drei Audi R18 e-tron quattro an der Spitze des Feldes. Dem Franzosen Loïc Duval gelang es dabei, die Bestzeit aus dem Vorjahr um fast 1,5 Sekunden zu unterbieten.
Die Hybrid-Rennwagen mit den Vier Ringen, die in der laufenden Saison bisher ungeschlagen sind, gaben am Mittwoch auf der 13,629 Kilometer langen Rennstrecke in Westfrankreich von Anfang an den Ton an. Im Freien Training und auch im Zeittraining behauptete Audi die ersten drei Positionen. Schnellster in beiden Trainingssitzungen war der Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer „2“, pilotiert von Loïc Duval (Frankreich), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland). Die Tagesbestzeit von 3.22,349 Minuten gelang Loïc Duval kurz nach Beginn des Zeittrainings um 22 Uhr.
Der Spanier Marc Gené, der sich den Audi R18 e-tron quattro Startnummer „3“ mit Lucas di Grassi (Brasilien) und Oliver Jarvis (Großbritannien) teilt, erzielte die zweitschnellste Zeit des Tages (3.24,341 Minuten). Auf Rang drei folgten die Vorjahressieger und amtierenden Langstrecken-Weltmeister Marcel Fässler (Schweiz), André Lotterer (Deutschland) und Benoît Tréluyer (Frankreich). Die schnellste Runde am Steuer der Startnummer „1“ fuhr André Lotterer in 3.25,474 Minuten.
Die Jagd nach schnellen Rundenzeiten stand am Mittwoch jedoch bei keiner der drei Audi-Mannschaften im Vordergrund. Nach dem überwiegend verregneten Vortest am vorletzten Sonntag setzte das Audi Sport Team Joest das dort begonnene Testprogramm fort. Dabei standen Reifentests und eine perfekte Rennabstimmung der drei R18 e-tron quattro im Fokus. Zudem versuchten alle Piloten, die vorgeschriebenen Pflichtrunden bei Nacht zu absolvieren. Das gelang allen mit Ausnahme von Marcel Fässler, der zweimal von Roten Flaggen gestoppt wurde.
Sowohl das Freie Training als auch das erste Zeittraining wurden nach Zwischenfällen, bei denen die Leitplanken der Rennstrecke beschädigt wurden, vorzeitig beendet – das Zeittraining sogar bereits nach 65 Minuten der ursprünglich angesetzten zwei Stunden.
„Wir haben heute Abend unsere Arbeit dennoch grundsätzlich wie geplant absolviert“, sagte Loïc Duval, der in der vergangenen Woche seinen 31. Geburtstag feierte. „Unser Plan war auch, eine echte Qualifying-Runde auf trockener Strecke abzuspulen – man weiß nie, wie das Wetter morgen wird. Ich habe eine Runde ohne Verkehr erwischt. Unser Auto ist aber noch nicht perfekt, einfach weil die Streckenbedingungen noch nicht so aussagekräftig sind. Noch ist völlig offen, was beim abschließenden Qualifying am Donnerstag herauskommt.“
„Schön, dass die Rennwoche jetzt endlich richtig begonnen hat“, erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Die Wetterbedingungen waren heute besser als erwartet, so dass wir gut arbeiten konnten. Leider gab es zwei längere Unterbrechungen, weil die Strecke nach Unfällen repariert werden musste. Wir hoffen deshalb, den Tag morgen optimal nutzen zu können, um die restlichen Details abzuarbeiten, die wir uns vorgenommen haben.“
Von 19 bis 21 Uhr und 22 bis 24 Uhr stehen zwei weitere Zeittrainings auf dem Programm, bei denen die Startpositionen endgültig vergeben werden. Audi startete bei den 24 Stunden von Le Mans, die in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen feiern, bisher sieben Mal von Startplatz eins und hat das wichtigste Langstrecken-Rennen der Welt bei 14 Starts bisher elfmal gewonnen.
Ergebnis Qualifying 1:
1. Duval/Kristensen/McNish (Audi R18 e-tron quattro) 3.22,349 Min.
2. di Grassi/Gené/Jarvis (Audi R18 e-tron quattro) 3.24,341 Min.
3. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro) 3.25,474 Min.
4. Wurz/Lapierre/Nakajima (Toyota) 3.26,676 Min.
5. Prost/Jani/Heidfeld (Lola-Toyota) 3.30,423 Min.
6. Davidson/Buemi/Sarrazin (Toyota) 3.30,841 Min.