Seit Saisonbeginn hat Miguel Molina seinen Zweitwohnsitz in der Nähe des Nürburgrings. Der siebte Lauf der DTM ist für den Spanier damit so etwas wie ein Heimspiel – und das nimmt der 24-Jährige am Sonntag als bester Audi-Pilot von Startplatz drei in Angriff.
Wie so oft in der DTM waren es Tausendstelsekunden, die im vierteiligen Zeittraining über das Weiterkommen in das nächste Segment entschieden. Das bekam auch Tabellenführer Mike Rockenfeller zu spüren, der im Schaeffler Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Phoenix im ersten Abschnitt Bestzeit fuhr, im zweiten aber um hauchdünne 0,007 Sekunden den Sprung in die Top Ten verpasste. Damit startet „Rocky“ einen Platz hinter seinem schärfsten Rivalen im Titelkampf, BMW-Pilot Bruno Spengler, von Position elf.
Rockenfellers Teamkollegen Miguel Molina gelang dagegen ein nahezu perfektes Zeittraining und zum ersten Mal in dieser Saison der Sprung unter die besten vier. Um ganze 0,006 Sekunden verpasste der Spanier einen Platz in der ersten Startreihe. Er zeigte sich trotzdem hoch zufrieden: „Das war ein gutes Qualifying für mich. Danke an Audi und das Team Phoenix. Wir hatten in dieser Saison viele harte Tage. Umso schöner ist es, nun endlich wieder um den Sieg kämpfen zu können. Ich habe mein Selbstvertrauen nie verloren, sondern hart gearbeitet. Ich weiß, wie schwer die DTM ist und dass immer alles passieren kann. Ich freue mich auf das Rennen morgen.“
Neben Molina wird Edoardo Mortara im Playboy Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Rosberg das Rennen ebenfalls aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen. Der in Genf lebende Italiener war in allen vier Segmenten des Zeittrainings schnell unterwegs.
Mit Mattias Ekström im Red Bull Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline auf Startplatz neun kamen Fahrer aller drei Audi-Werksteams in die Top Ten. Ekströms Teamkollege Jamie Green fühlte sich in Q3 von Mercedes-Pilot Gary Paffett behindert und startet am Sonntag neben Rockenfeller aus Reihe sechs.
Adrien Tambay nimmt das Rennen im Audi ultra RS 5 DTM von Position 14 in Angriff. Filipe Albuquerque fehlten in Q1 auf Platz 17 0,004 Sekunden zum Weiterkommen in den nächsten Abschnitt, nachdem er im Freien Training am Vormittag noch die Bestzeit erzielt hatte.
Timo Scheiders Pechsträhne setzte sich auch am Nürburgring fort: Im Freien Training löste ein technischer Defekt den Feuerlöscher seines AUTO TEST Audi RS 5 DTM aus. Aufgrund eines Problems mit dem Tanksystems blieb Scheider am Ende von Q1 nur eine einzige Runde, die im Verkehr und mit Startplatz 18 endete.
„Wir konnten unsere Serie fortsetzen: Als einziger Hersteller hatten wir bei allen Rennen mindestens ein Auto in den ersten beiden Startreihen – hier sogar zwei“, sagte Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. „Es ging im Qualifying gewohnt eng zu, die Bedingungen haben sich je nach Lage der Wolken immer wieder leicht verändert. Da brauchte man auch etwas Glück. Das hatte ‚Rocky’ in Q2 leider nicht. Von Startplatz elf wird es morgen nicht einfach für ihn. Aber auch Bruno (Spengler) und Gary (Paffett), seine beiden schärfsten Verfolger im Titelkampf, sind nicht ganz vorn dabei. Für Miguel (Molina) und Edo (Mortara) freue ich mich ganz besonders: Beide hatten bisher eine schwierige Saison und haben morgen die Chance, auf das Podium zu kommen.“
Nach zwei sonnigen Tagen am Nürburgring sind für das Rennen am Sonntag (ab 13:15 Uhr live im „Ersten“ und in vielen Ländern auf dem YouTube-Channel der DTM unter www.youtube.com/dtmint) Regenschauer angesagt.