Ingolstadt/Nürburgring, 20.05.2012 - Wetterkapriolen, ein extremes Tempo, harte Konkurrenz, herbe Rückschläge und ein großer Triumph: Audi ging aus einer wahren Achterbahnfahrt der Gefühle als Sieger der 24 Stunden am Nürburgring hervor. Bei der 40. Ausgabe des Eifel-Klassikers gelang der Marke mit dem neuen Audi R8 LMS ultra der erste Gesamtsieg. Am Steuer des Fahrzeugs aus dem Audi Sport Team Phoenix wechselte sich das deutsche Fahrerquartett Marc Basseng/Christopher Haase/Frank Stippler/Markus Winkelhock ab. Christian Abt/Michael Ammermüller/Armin Hahne/Christian Mamerow aus dem Team Mamerow Racing komplettierten den Erfolg zum Doppelsieg.
Audi hat einen weiteren Meilenstein im Langstrecken-Rennsport innerhalb von nur elf Monaten erreicht: Im Juni 2011 hat die Marke mit dem LMP-Sportprototyp R18 TDI ihren zehnten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans gefeiert. Im vergangenen Juli gewann der Kundensport-Rennwagen R8 LMS erstmals auch den 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps in Belgien. Nun komplettiert der Nürburgring-Erfolg die Langstrecken-Bilanz. Der Wettbewerb auf der Nordschleife galt in diesem Jahr als besonders brutaler Härtetest. Das Tempo der acht verschiedenen Marken in der GT3-Klasse war ungewöhnlich hoch, viele Spitzenteams wurden von technischen Defekten heimgesucht und zahlreiche Unfälle ließen das Feld weiter schrumpfen. Während der von einem Serienfahrzeug abgeleitete GT3-Rennwagen von Audi technisch 24 Stunden absolut zuverlässig lief, blieben auch die Audi-Teams von Unfällen nicht verschont.
So wurde am Morgen der Audi R8 LMS ultra mit der Startnummer 2 mit Christopher Mies am Steuer in Führung liegend bei einsetzendem Regen von einem Gegner getroffen. Die Reparaturzeit von 53 Minuten brachte ihn und seine Teamkollegen Marcel Fässler und René Rast um alle Siegchancen – sie wurden am Ende Fünfte. Bereits in der Nacht hatte das Auto mit der Nummer 4 aus dem Speedhunters Team WRT nach einer Kollision mit einem Gegner viel Zeit durch einen Lenkungsschaden eingebüßt. Das belgische Team erreichte Platz 32. Das Team Raeder Motorsport lag nach 17 Rennstunden an aussichtsreicher fünfter Stelle, als Thomas Mutsch einem überrundeten Fahrzeug bei dessen Spurwechsel nicht mehr ausweichen konnte. Nach dem Aufprall auf die Leitplanke war an eine Weiterfahrt der Startnummer 9 nicht mehr zu denken. Die Audi race experience erreichte Platz 17 mit Christian Bollrath/Pierre Ehret/Peter Venn/Marco Werner. Das Schwesterfahrzeug von Luca Cappellari/Florian Gruber/Warren Luff/Alexander Yoong fiel durch einen Unfallfolgeschaden aus.
Der Erfolgsdruck in der Gesamtwertung lastete in der Schlussphase auf den Startnummern 3 und 26. Mit einem ausgewogenen Tempo, kluger Fahrweise und zuverlässiger Boxenarbeit setzte sich das Audi Sport Team Phoenix beim Heimspiel durch. Für die Mannschaft aus Meuspath war es bereits der dritte Gesamtsieg und der erste mit Audi. Etwa zeitgleich belegte die Mannschaft von Ernst Moser als bestes Audi-Team beim dritten Lauf zur DTM in Brands Hatch Platz drei. Ein schöner Erfolg gelang auch dem Team Mamerow Racing. Teamchef Peter Mamerow wechselte erst in diesem Jahr zu Audi. Mit der Unterstützung von Audi Sport customer racing setzte das Team einen R8 LMS ultra mit Christian Abt/Michael Ammermüller/Armin Hahne/Christian Mamerow ein. Gesamtrang zwei ist ein verdienter Lohn für die Privatmannschaft aus Castrop-Rauxel.
„Über diesen lange ersehnten Erfolg in der Eifel freuen wir uns ganz besonders“, erklärte Dieter Gass, Leiter Renneinsatz von Audi Sport. „Drei Jahre lang war der Audi R8 LMS stets das beste GT3-Fahrzeug am Nürburgring. Nun haben wir im Kampf mit sieben weiteren Marken auch den Gesamtsieg erreicht. Uns wurde in den vergangenen 24 Stunden wahrhaftig nichts geschenkt. Die siegreichen Fahrer und die Teams haben eine schöne, starke, konstante und fehlerfreie Leistung gezeigt. Einen ganz herzlichen Glückwunsch an unsere Gewinner. Dieser Sieg eines relativ seriennahen Rennwagens beweist einmal mehr, dass Audi Sport customer racing seinen Kunden ein ausgereiftes, vielseitiges und erfolgreiches Rennfahrzeug anbietet.“
Ergebnis Rennen
1. Basseng/Haase/Stippler/Winkelhock (Audi R8 LMS ultra), 155 Runden
2. Abt/Ammermüller/Hahne/Mamerow (Audi R8 LMS ultra) + 3.35,303 Min.
3. Frankenhout/Simonsen/Kaffer/Arnold (Mercedes-Benz) + 11.31,116 Min.
4. Leinders/Palttala/Martin (BMW) – 1 Rd.
5. Fässler/Mies/Rast/Stippler (Audi R8 LMS ultra) – 4 Rd.
6. Abbelen/Schmitz/Brück/Huisman (Porsche) – 4 Rd.
7. Müller/Müller/Alzen/Adorf (BMW) – 5 Rd.
8. Hürtgen/Schwager/Bastian/Adorf (BMW) – 5 Rd.
9. Klingmann/Wittmann/Göransson/Lamy (BMW) – 5 Rd.
10. Zehe/Hartung/Rehfeld/Bullitt (Mercedes-Benz) – 5 Rd.
17. Bollrath/Ehret/Venn/Werner (Audi R8 LMS ultra) – 10 Rd.
32. Jarvis/Piccini/Sandström/Simonsen (Audi R8 LMS ultra) – 20 Rd.