Beim fünften Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in São Paulo musste sich der Audi R18 zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben. Die Le-Mans-Sieger Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer belegten im Audi R18 e-tron quattro den zweiten Platz hinter Toyota und vor ihren Teamkollegen Lucas di Grassi/Tom Kristensen/Allan McNish im Audi R18 ultra. Damit fand eine seit März andauernde Sportwagen-Siegesserie von Audi ein Ende.
Mit 4,5 Punkten Vorsprung waren die Le-Mans-Sieger zum Südamerika-Gastspiel gereist, mit 7,5 Zählern mehr als die Verfolger kehrt das Trio nach Hause zurück. Die beiden Fahrzeugkonzepte und die Fahrerteams von Audi hatten sich beim fünften von acht Saisonrennen einmal mehr einen sehenswerten Kampf geliefert. In der Anfangsphase lag zunächst Allan McNish als Zweiter vor Benoît Tréluyer. Nach neun Runden überholte der Franzose den Schotten. Als Tom Kristensen den R18 ultra mit der Startnummer „2“ von McNish übernommen hatte, fiel er durch einen Dreher deutlich hinter seinen Markenkollegen Marcel Fässler zurück. Doch der achtmalige Le-Mans-Sieger aus Dänemark startete eine sehenswerte Aufholjagd. Obwohl er in einer Gelbphase bei einem Boxenstopp an der roten Boxenampel warten musste und hinter das zweite Safety-Car auf der Strecke zurückfiel, halbierte Kristensen seinen Rückstand bis zum Ende seiner Fahrzeit wieder.
Lucas di Grassi übernahm den R18 ultra von dem Dänen und zeigte bei seinem Debüt für Audi eine souveräne Leistung. Er fuhr über das ganze Wochenende absolut fehlerfrei und kam auch im für ihn ungewöhnlichen Verkehr sehr gut zurecht. Zu Beginn des letzten Rennabschnitts drehte er für Audi die schnellste Rennrunde. Somit erzielte er bei seinem ersten Langstreckenrennen mit seinen Teamkollegen Platz drei mit nur 14 Sekunden Rückstand auf das Schwesterfahrzeug. Das Podiumsergebnis bedeutete am Ende 15 wertvolle Punkte für Kristensen/McNish im Titelkampf. So hat sich der Abstand zwischen den beiden führenden Audi-Fahrerteams an der Tabellenspitze zwar geringfügig vergrößert. Aber bei 78 noch zu vergebenden Punkten in den drei ausstehenden Saisonrennen in Bahrain, Japan und China innerhalb der nächsten sechs Wochen bleibt die Titelvergabe in der Fahrerwertung vollkommen offen. Die Marken-Weltmeisterschaft hat sich Audi bereits vorzeitig beim vierten Lauf in Silverstone vor drei Wochen gesichert. *
* Vorbehaltlich der offiziellen Veröffentlichung der Resultate durch die FIA
Ergebnis Rennen
1. Wurz/Lapierre (Toyota), 247 Runden
2. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro) + 1.00,778 Minuten
3. di Grassi/Kristensen/McNish (Audi R18 ultra) + 1.14,679 Minuten
4. Prost/Jani (Lola-Toyota) – 5 Runden
5. Leventis/Watts/Kane (HPD-Honda) – 7 Runden
6. Belicchi/Primat (Lola-Toyota) – 7 Runden
7. Potolicchio/Dalziel/Sarrazin (HPD-Honda) – 13 Runden
8. Kaffer/Minassian/Perez Companc (Oreca-Nissan) – 16 Runden
9. Brabham/Chandhok/Dumbreck (HPD-Honda) – 17 Runden
10. Lahaye/Nicolet/Pla (Morgan-Nissan) – 17 Runden