NBA Sundays: LeBron James trifft mit den Lakers auf Philadelphia 76ers
Während die Los Angeles Lakers mit fast allen Mitteln vergebens versucht haben Anthony Davis von den New Orleans Pelicans loszueisen, haben sich die Philadelphia 76ers kurz vor der Trading Deadline noch mal verstärkt und eine Art “vierköpfiges Scoringmonster” geschaffen. Ben Simmons, Joel Embiid, Jimmy Butler und nun auch Tobias Harris, der von den Clippers, dem Stadtrivalen der Lakers kam. Das Team aus der brüderlichen Liebe schickt sich damit an, die Vormachtstellung in der Eastern Conference zu sichern. Ziel: die NBA-Finals. Davon sind die Lakers um Superstar LeBron James noch etwas entfernt. Zwar war die Traditions-Franchise, indem sie Reggie Bullock von den Detroit Pistons nach Tinseltown lotsten, ebenfalls nicht untätig in der Akquise eines neuen Spielers, der ganz große Coup mit Davis ist ihnen aber nicht geglückt. Am Sonntagabend treffen die Sixers und die Lakers im Wells Fargo Center in Philadelphia aufeinander.
Über die Lakers:
LeBron James fehlte den Los Angeles Lakers 17 Spiele wegen einer Leistenverletzung. Die Bilanz ohne den MVP-Kandidaten in der Zeit: sechs Siege bei elf Niederlagen. Die Mannschaft von Trainer Luke Walton steht kurz vor dem All-Star-Break fast bei einer ausgeglichenen Bilanz – jetzt zählt es für das Team aus Kalifornien im Kampf um die Playoffs. James kann seiner Mannschaft dabei wieder helfen. Bei seiner Rückkehr am 31. Januar feierten die Lakers einen Sieg im Stadtduell über die Clippers – LeBron James scharte nur knapp an einem Triple Double vorbei. Gegen den amtierenden Champion Golden State Warriors saß James wieder in zivil neben der Auswechselbank – seine Mannschaft verlor die Partie.
Auch auf Rajon Rondo musste Los Angeles lange verzichten und nun müssen sie Lonzo Ball ersetzen, der sich seinen Knöchel verstaucht hatte. Bitter, spielte Ball doch den besten Basketball seiner noch jungen Karriere. Brandon Ingram ist der Silberstreifen am Horizont in Gelb und Lila. 2019 ist das Jahr des Forwards, der in den vergangenen sieben Spielen im Schnitt 22,1 Punkte auflegte und starke 59,4 Prozent aus dem Feld traf. Er und Forward Kyle Kuzma, der mit 18,8 Punkten im Schnitt zweitbester Scorer seines Teams ist, haben die Last der Lakers auf ihren Schultern getragen.
Über die Sixers:
Jetzt hat Philadelphia einen Meisterschafts-Kader beisammen – die 76ers sind ein Contender. MVP-Kandidat Joel Embiid, der frisch gebackene All-Star Ben Simmons, der vielfache Auswahlspieler Jimmy Butler und jetzt noch mit Tobias Harris von den Clippers einen der besten Distanzschützen der Liga. Ganz klar: Das NBA-Finale führt jetzt nur noch über Philadelphia. Es wird spannend zu sehen, wie Coach Brett Brown diese vier Stars zusammenspielen lässt – schon die Balance zwischen Embiid, Simmons und Butler zu finden, war eine Herausforderung. Embiid spielt eine bärenstarke Saison und steht für nicht wenige Experten auf der Liste der MVPs dieser Saison. Mit 27,2 Punkten im Schnitt liegt der Center ligaweit auf dem siebten Rang im Hinblick auf die Punkteausbeute, mit 13,5 Rebounds pro Partie sogar auf dem dritten Platz in dieser Kategorie.
Simmons überzeugt auch diese Spielzeit wieder durch seine Mischung aus Größte, Geschwindigkeit und Vielseitigkeit. Der große Guard/Forward zählt zu den besten Passgebern der Liga und steht auch bei den Triple Doubles mit in der Top-Auswahl der Liga. Nur Legende Oscar Robertson erzielte in so jungen Jahren mehr Triple Doubles als Simmons. Bis sich Butler in seiner neuen Mannschaft zurechtgefunden hatte, dauerte es eine Weile. Trainer Brown musste experimentieren, wie er den Neuzugang aus Minnesota am besten in das bestehende Gefüge einbinden konnte. JJ Redick spielt erneut eine tolle Saison – die beste seiner Karriere mit 18,3 Punkten.
Die bisherigen Duelle:
Philadelphia hat die Lakers im ersten und einzigen Aufeinandertreffen in dieser Saison geschlagen. In der vergangenen Spielzeit konnte jedes Team einmal als Sieger den Court verlassen (1-1).
Schlüssel zum Spiel:
Die letzte Begegnung ist noch gar nicht so lange her: Am 29. Januar taktierte Philly-Coach Brett Brown im Hinblick auf ein Playoff-Duell gegen den Lakers mit seiner Aufstellung, in dem er Butler als Point Guard spielen und Ben Simmons das Spiel ohne Ball aufziehen ließ. Brown sprach von einem besseren Gefühl mit dieser Variante. Und sein Gefühl täuschte ihn nicht: Mit 121-105 schlugen die 76ers die Lakers – allerdings ohne LeBron James – deutlich. Allein 67 Punkte kamen von den “großen Drei” Embiid, Simmons und Butler. Nur wenige Teams in der NBA können mit der Größe und den Skills der Sixers mithalten, wenn die Jungs erstmal ins Rollen kommen. Philadelphia lief vom Perimeter heißt und traf 15 der 36 Würfe von hinter der Dreierlinie. Nun ist James bei Los Angeles wieder auf dem Court, was die Lakers natürlich gleich wieder besser macht. Luke Walton muss ein Mittel finden, Embiid zu stoppen. Diese Aufgabe wird erneut JaVale McGee, Ivica Zubac und Tyson Chandler zukommen.