Danach nutzt lediglich jeder sechste Fachbereichsverantwortliche die ihn betreffenden Berichte sehr intensiv, obwohl sie zu den Entscheidern gehören und auf solche Informationsquellen angewiesen sind. In zusätzlich jedem fünften Fall wird zumindest häufig hinein geschaut. Dagegen werden die Reports von fast 60 Prozent nur bei Bedarf oder sogar nur sporadisch genutzt.
Als wesentliche Ursachenquelle hat die Actinium-Erhebung eine große Diskrepanz zwischen den Praxisanforderungen und der bestehenden Realität der Reports ermittelt. So erwarten 78 Prozent der Business-Manager, dass sie ihnen eine konkrete Entscheidungsunterstützung bieten, dieser Anspruch wird aber nur nach Meinung von 58 Prozent tatsächlich erfüllt. So fehlt es häufig an einer benutzergerechten Übersichtlichkeit und inhaltlichen Konzentration.
Selbst bei der Aktualität der Berichte gibt es eine Diskrepanz, zudem fehlt es auch an Individualisierungsmöglichkeiten und einer flexiblen Bereitstellung. Noch einen weiteren Aspekt kritisieren die Vertreter des mittleren Managements: Die verschiedenen Reports, mit denen sie sich regelmäßig beschäftigen müssen, weisen ihrer Meinung nach meist wenig oder zu unterschiedliche Struktur auf, um für eine einfachere Durchsicht zu sorgen.
Andererseits hat die Erhebung auch ergeben, dass sich die Business-Manager trotz ihrer Kritik keineswegs gegen Reports positioniert haben. Vielmehr gehen sie zu 62 Prozent von einer intensiveren Nutzung aus, wenn sie stärker ihren persönlichen Ansprüchen entsprächen. Nur knapp ein Drittel von ihnen würde auch in einem solchen Fall am bisherigen Nutzungsverhalten wenig ändern.
Für Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl verbirgt sich hinter diesen Ergebnissen der deutliche Hinweis auf einen Handlungsbedarf. „An der Notwendigkeit von Reports gibt es keinen Zweifel, weil sich die komplexen Verhältnisse in den Unternehmen für Planungen und Entscheidungen gar nicht anders transportieren lassen.“ Er betont allerdings gleichzeitig, dass auch er in den Unternehmen mitunter eine verbesserungsbedürftige Akzeptanz der Reports feststellt. „Vermutlich lässt sich deren inhaltliche Qualität und Benutzerfreundlichkeit in vielen Fällen deutlich optimieren. Hier besteht zweifellos noch ein großer Nachholbedarf. Doch dieser Umstand darf nicht als Alibi dafür herangezogen werden, die Berichte deshalb nur sehr zurückhaltend zu nutzen. Denn auf diese Weise entzieht man sich wichtigen Informationsprozessen mit möglicherweise weitreichenden negativen Konsequenzen.“