Die freien Berufe genießen in Deutschland seit jeher hohes Ansehen, das auch in umfangreichen berufs- und steuerrechtlichen Sonderregelungen Ausdruck finden. Entsprechend hoch sind die qualitativen Zugangsvoraussetzungen. Der Europäische Gerichtshof definiert: „Die Freien Berufe haben im Allgemeinen auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber und der Allgemeinheit zum Inhalt.“ All diese Besonderheiten begrenzen den Kreis der freien Berufe auf eine überschaubare Zahl an Tätigkeitsfelder.
Gleichzeitig sind Freiberufler meist Einzelkämpfer, die es schwer haben in der öffentlichen Wahrnehmung mit institutionalisierten Unternehmen zu konkurrieren. Dabei beinhaltet ihre selbständige Tätigkeit alle Aufgaben, vor denen auch andere Gewerbetypen stehen, von der Akquise neuer Aufträge, über das Kerngeschäft, bis hin zu organisatorischen, buchhalterischen und anderen Verwaltungsaufgaben. Dabei steht vielen von ihnen Unterstützung nur in Form externer Dienstleistung zur Verfügung, die Kosten erzeugt und damit den eigenen Gewinn schmälert.
Als besondere Herausforderung erweist sich für Freiberufler in vielen Fällen die Selbstdarstellung im Rahmen der Neukundengewinnung. Marketing und Werbung binden zusätzliche Ressourcen und sind in den meisten Fällen deutlich in ihrer Reichweite begrenzt, weshalb Freiberufler häufig bevorzugt lokal arbeiten. Eine werbewirksame Markenbildung ist für die meisten Freiberufler kaum vorstellbar.
„Selbständige in freien Berufen profitieren von schlanken Unternehmensstrukturen und hoher Flexibilität“, weiß Torsten Tesch, Geschäftsführer der management module GmbH und Gründer des Marktplatzunternehmens für den Arbeitsschutz SiGeKo in der Region. „Gleichzeitig stehen sie immer wieder vor Hürden, die allein nur schwer zu überwinden sind. Auch Freiberufler können sich entwickeln, wachsen und sich erfolgreich am Markt behaupten, insgesamt fällt ihnen das jedoch oft deutlich schwerer und sie geraten früher oder später an individuelle Wachstumsgrenzen.“
Seine Erkenntnisse bezieht Tesch aus der eigenen Erfahrung als freiberuflicher Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator, als der er seit 2003 tätig ist. In mehreren Schritten ist es ihm gelungen, ein erfolgreiches Kleinunternehmen aufzubauen, bis auch er schließlich die beschriebenen Grenzen erkannte.
Mit der Umwandlung des eigenen Unternehmens in das Marktplatzunternehmen SiGeKo in der Region entwickelte Tesch ein unternehmerisches Partizipationsmodell in Gestalt eines Online-Marktplatzes. Als selbständige Premiumpartner können freiberufliche Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren, gewissermaßen unter einer Dachmarke agieren und das Markenlabel nutzen, um sich selbst zu behaupten und weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck schafft SiGeKo in der Region einen bundesweiten Online-Marktplatz für den Arbeitsschutz, über den Partner Aufträge akquirieren und sich werbewirksam präsentieren können. Darüber hinaus können auch potenzielle Auftraggeber SiGeKo in der Region als Plattform der Selbstdarstellung nutzen. Die durch Mitgliedsbeiträge und Werbeeinnahmen generierten Umsätze des Marktplatzunternehmens tragen wiederum zu Steigerung des Unternehmenswertes, zu seiner Bekanntheit und seiner branchenspezifischen Relevanz bei, die zudem durch die Möglichkeit des Wissenstransfers zwischen den Partnern verstärkt wird.
„Mit SiGeKo in der Region kann es uns gemeinsam gelingen, eine Marke zu erschaffen und den Partnern die Möglichkeit zu bieten, das Markenlabel zu nutzen, um den eigenen Unternehmenserfolg gezielt voranzutreiben“, betont Torsten Tesch. „Damit bieten wir auch dem einfachen Freiberufler Voraussetzungen, die er allein nur schwer erreichen wird.“