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DAB+ in Norwegen: Reichweiten bei Hörern deutlich besser als berichtet


17. August 2018, 09:33
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Die in Presseberichten über Norwegen zuletzt kursierenden Aussagen nach einem drastischen Rückgang der Hörerzahlen nach der Umschaltung von UKW auf DAB+ sind unzutreffend und bedürfen einer korrekten Einordnung. Weder befinde sich das Radiohören „im Sinkflug“, noch sei die Gattung Radio bedroht, so Digitalradio Norwegen.

Die aktuellen Reichweiten (UKW 2017 im Vergleich zu DAB+ 2018) ergeben dieses Bild[1]:

Tagesreichweiten Radio insgesamt:
· Dezember 2017, mit UKW: 59,4%
· April 2018, mit DAB+: 57,6%
· Differenz Dezember 2017 auf Juni 2018: 1,8%

· Juni 2017, mit UKW: 63,7%
· Juni 2018, mit DAB+: 57,4%
· Differenz Juni 2017 auf Juni 2018: 6,3%

· Juli 2017, mit UKW: 56,7%
· Juli 2018, mit DAB+: 49,4 %
· Differenz Juli 2017 auf Juli 2018: 7,3%

Wochenreichweite Radio insgesamt:
· Januar 2017, mit UKW: 3.750.000
· Januar 2018, mit DAB+: 3.670.000
· Differenz Januar 2017 auf Januar 2018: 80.000

Die Differenz der Gesamtreichweite beträgt nur 1,8 Prozentpunkte, vergleicht man den Dezember 2017 mit dem April 2018. UKW war in der bevölkerungsreichen Region Oslo im Dezember 2017 noch verfügbar; im April 2018 war der Umstieg auf DAB+ bereits erfolgt.

Während der Urlaubszeit sinkt die Hördauer auf allen Empfangswegen, das gilt für UKW und für DAB+ gleichermaßen. Vergleicht man den Juli 2017 mit Juli 2018 wird klar, dass viele Norweger vermutlich unterwegs waren und nicht etwa DAB+ den Rücken gekehrt haben.

„Wer die Zahlen aus Norwegen aufmerksam vergleicht, merkt, dass manche Kommentatoren Äpfel mit Birnen vergleichen. Denn die UKW-Gesamtreichweiten sind in Norwegen seit 2013 kontinuierlich gefallen, während die Gesamtreichweiten über DAB+ schrittweise gestiegen sind. Vergleicht man den Dezember 2017, den letzten Monat mit UKW, mit dem April 2018, als es nur noch DAB+ gab, wird klar, dass man bei 1,8 Prozentpunkten Unterschied nicht von einem Einbruch der Gesamtreichweiten sprechen kann“, so der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Digitalradio Deutschland, Willi Schreiner.

Digitalradio Norwegen geht davon aus, dass sich die Radio-Gesamtreichweiten auf ein ähnliches Niveau wie vor dem Wechsel auf DAB+ einpendeln werden. Die Radiomacher treten der Vermutung entschieden entgegen, Radio würde seine Attraktivität verlieren.

Das Gegenteil ist der Fall: Im Dezember 2017, also kurz vor dem Ende von UKW in Norwegen, lag der Anteil des „digitalen Hörens“ über DAB+ und IP in Norwegen bereits bei über 89 Prozent. (Quelle: Kantar Media 2017)

Auch die Werbeerlöse bei den Privatradios in Norwegen sind stabil. Aufgrund der vielen neuen, digitalen Spartenkanäle erwarten Fachleute 2018 sogar ein leichtes Wachstum (Quelle: IRM, Institute for Advertising and Media Statistics, 2018).

Reichweiten norwegischer Medien, zur Einordung (Quelle: Kantar Media 2017):
· TV in Norwegen erreicht 69% der Bevölkerung
· Radio 63%,
· Zeitungen 46%
· Magazine 27%

[1] Stand Juli, Quelle TNS: http://www.tns-gallup.no/globalassets/medier/radio/manedsrapport/radiot…

Über uns: Das Digitalradio Büro Deutschland mit Sitz in Berlin ist eine Gemeinschaftsinitiative des Vereins Digitalradio Deutschland, also ARD, Deutschlandradio, privaten Radioveranstaltern, Geräteherstellern und Netzbetreibern, die sich zum Ziel gesetzt haben, Digitalradio DAB+ in Deutschland zu etablieren. Das Digitalradio Büro informiert die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten und die Einführung von DAB+ in Deutschland. Der Zugang zum Digitalradio Deutschland e.V. steht allen Marktteilnehmern offen, die sich für DAB+ engagieren. Weitere Informationen zu DAB+ unter: dabplus.de

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Kontakt für Medienvertreter:
Carsten Zorger
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